Ein Anleger, der pro Jahr eine Schweizer Obligation und zehn Schweizer Aktien per Internet kauft und verkauft, zahlt bei der Credit Suisse (CS) 1870 Franken Depot- und Transaktionsgebühren. Am zweitteuersten ist die UBS mit 1314 Franken. Auf dem Finanzportal des VZ Vermögenszentrums kostet dasselbe Geschäft nur 264 Franken – rund 1600 Franken weniger als bei der CS. Der Vergleich von Online-Transaktionskosten und Depotgebühren bei einem Dutzend namhafter Börsenhändler macht klar: Kunden, die auf günstige Broker setzen, steigern ihre Rendite massiv.
ETF-Händler: Günstige Preise und grosse Auswahl bei Swissquote
Wer börsengehandelte Indexfonds (ETF) kaufen will, fährt bei den reinen Internet-Börsenhändlern wie Swissquote, Strateo oder Saxo Bank besonders günstig. So zahlt der Anleger bei Swissquote für insgesamt vier ETF-Käufe und Verkäufe gerade mal 147 Franken Transaktions- und Depotgebühren im Jahr. Doch der tiefe Preis von 9 Franken plus 85 Rappen Zuschlag für «Echtzeitdaten» gilt nur für den Kauf und Verkauf von 575 ETF, die als «Leader» bezeichnet werden. Diese decken fast alle Käuferinteressen ab. Wer andere ETF kaufen will, zahlt bei Swissquote den Tarif «Aktienhandel». Die Gesamtkosten belaufen sich dann für dasselbe Geschäft auf 531 Franken. Zurzeit sind an der Schweizer Börse SIX insgesamt 913 ETF kotiert.
Die zweitgünstigste Saxo Bank hat keine Vertriebspartnerschaften und Vorzugstarife. Das Angebot ist mit 170 handelbaren ETF aber beschränkt. Marc Schmidt von der Saxo Bank erklärt, man biete nur die «populärsten» ETF an. Alle handelbaren ETF kosten 0,1 Prozent der Anlagesumme (Mindestpreis 18 Franken). Das drittgünstigste VZ Vermögenszentrum hat einen anderen Ansatz: Es sucht für Anleger laut eigenen Angaben «die besten» an der Schweizer Börse gehandelten ETF und nennt pro Anlageklasse jeweils eine Empfehlung mit zwei bis drei Alternativen. Der Preis des VZ von 39 Franken pro ETF-Kauf und -Verkauf gilt für an der Schweizer Börse gehandelte ETF mit einem Transaktionsvolumen unter 100 000 Franken.
Richtig teuer ist der ETF-Handel bei den Grossbanken UBS und CS. Bei der CS kostet dasselbe Geschäft happige 2249 Franken.
Fondskäufer fahren bei Strateo am günstigsten
K-Geld hat auch die Kosten des Handels mit aktiv verwalteten Anlagefonds untersucht (Tabelle siehe www.kgeld.ch). Am günstigsten fahren Käufer solcher Papiere beim Internet-Börsenhändler Strateo. Die Gesamtkosten für sechs Fonds-Transaktionen im Jahr und die Depotführung betragen 146 Franken. Dahinter folgt Postfinance mit 375 Franken und die Migros-Bank mit 445 Franken. Bei UBS und CS zahlen Anleger für dasselbe rund 1700 Franken.
CS-Sprecher Thomas Baer sagt zum schlechten Abschneiden der Bank: «Unser Angebot lässt sich nicht direkt mit reinen Internetbanken vergleichen. Die Dienstleistung enthält individuelle Vermögens- und Anlageberatung.»
Tipp: Hauseigene Fonds von Grossbanken kann man bei reinen Internet-Börsenhändlern massiv günstiger kaufen als bei den Grossbanken selbst (K-Geld 3/10).