Ich bin doch nicht blöd», lautet ein Werbespruch des Elektrofachmarkts Media Markt. Wer allerdings glaubt, Media Markt sei dank Schnäppchen immer günstig, liegt falsch. Und auch die Tiefpreisgarantie von Fust gilt nur im Vergleich mit andern Läden. Online-Shops und Fachgeschäfte, die vorwiegend über Internet verkaufen, sind also davon ausgenommen. Das verwundert kaum: Denn wer via Internet verkauft, verzichtet auf Ladengeschäfte, Warenlager, Beratung, Service und Reparaturabteilung. Diese Einsparungen kann er an die Kunden weitergeben.
Waschmaschine von Zug: Bis 800 Franken billiger Kunden, die einzig auf den Preis achten, kaufen vor allem teure Haushaltgeräte per Internet – so lässt sich viel Geld sparen. Eine gewisse Vorsicht ist aber angebracht (siehe unten). Im Netz tummeln sich Anbieter, die zwar Vorauszahlungen verlangen, dann aber nichts liefern.
Der K-Geld-Preisvergleich von 19 Haushaltgeräten ergab: In Einzelfällen können beim Online-Kauf bis zu 35 Prozent gespart werden (siehe Tabelle im pdf-Artikel).
Eine Waschmaschine V-Zug Adora SL 257 kostet bei Fust in Dietlikon ZH zum Beispiel 2899 Franken – beim Online-Anbieter Nettoshop.ch hingegen nur 2095 Franken inklusive Versandspesen. Das entspricht einer Einsparung von 804 Franken oder 28 Prozent. Die Kaffeemaschine Koenig Le Cube Rot kostete am Stichtag beim Warenhaus Manor satte 53 Prozent (rund 121 Franken) mehr als bei Netto24.ch.
Branchenriesen ein Viertel teurer als Online-ShopsDie Online-Anbieter
Nettoshop.ch und
Netto24.ch waren in der K-Geld-Stichprobe bei fast allen überprüften Produkten günstiger als die Discounter und Warenhäuser. Fust ist bei drei Geräten am günstigsten und bei zwölf Geräten am teuersten.
Fust begründet die höheren Verkaufspreise mit der angebotenen Mehrleistung, zum Beispiel das 30-Tage-Umtauschrecht «ohne Wenn und Aber». Aufgrund der guten Beratung bei Fust komme es zudem weniger zu Fehleinkäufen. Fust bietet gemäss eigenen Angaben zudem die grösste Serviceorganisation der Schweiz mit eigenen Reparaturwerkstätten.
Die Anbieter Manor, Interdiscount und M-Electronics waren im Durchschnitt bei den verfügbaren Produkten rund ein Drittel teurer als die jeweils günstigsten Anbieter – ihr Angebot im Haushaltgeräte-Segment ist deutlich kleiner als jenes von Fust und Media Markt. Die beiden Branchengrössen waren bei den 19 Haushaltgeräten im Durchschnitt rund ein Viertel teurer als die jeweils günstigsten Online-Anbieter.
Online-Einkäufe: Vorsicht vor unseriösen AnbieternViele Schweizer kaufen per Mausklick ein: Die Auswahl ist gross, die Preise meist tiefer als in Ladengeschäften. Böse Überraschungen sind allerdings nicht ausgeschlossen, wie die Rechtsberater des K-Tipp wissen.
Die wichtigsten Tipps für Online-Einkäufe:Vertrauen Sie Online-Anbietern nicht blind. Prüfen Sie die Website des Anbieters im Detail. Die genaue Geschäftsadresse sollte nie fehlen. Prüfen Sie im Handelsregister nach, ob die Firma tatsächlich existiert (
www.zefix.ch).
Leisten Sie keine hohen Vorauszahlungen. Wer die Ware zahlt, bevor er sie gesehen hat, handelt auf eigenes Risiko. Ob er nach Reklamationen das Geld zurückerhält, ist ungewiss. Und: Viele Internet-Händler haben Waren im Angebot, die sie nie liefern können.
Die Lieferfristen können sehr lange sein. Vereinbaren Sie deshalb bei jeder Bestellung eine bestimmte maximale Lieferfrist.
Achtung bei Einbaugeräten: Es kann Probleme mit Anschlüssen und falschen Einbaugrössen geben.
Vergessen Sie bei grossen Haushaltgeräten nicht, zum Kaufpreis die Versandkosten hinzuzurechnen. Sie erscheinen oft erst beim Abschluss des Bestellvorgangs.
Bei Lieferungen aus dem Ausland können Zölle und Umtriebs-Entschädigungen den Preis massiv in die Höhe treiben.
Auch bei Online-Käufen gilt die gesetzliche Garantie von einem Jahr, falls vertraglich nichts anderes abgemacht ist. Es kann aber schwierig sein, die Garantierechte durchzusetzen. Dies nicht zuletzt dann, wenn der Shop zum Zeitpunkt der Reklamation bereits wieder geschlossen ist.