Null Prozent Zins auf dem Sparkonto der 3. Säule: Das kommt heute durchaus vor. Die Banken J. Safra Sarasin und Zweiplus beispielsweise gewähren auf dem 3a-Konto keinen Zins mehr. Was die übrigen Banken im Durchschnitt bieten, ist auch kein Grund zur Freude.
Für Anlegerinnen und Anleger, die Wertschwankungen aushalten können, gibt es eine Alternative: das Wertschriftensparen. Hier geht das Geld in Anlagefonds und ist so dem Auf und Ab der Börsen ausgesetzt. Es locken Gewinne, es drohen aber auch Verlustperioden.
Die Tabelle zeigt die Fonds der wichtigsten Banken und Institute, die 3a-Sparern zur Verfügung stehen. Rangiert ist die Tabelle zum einen nach dem strategischen Aktienanteil im jeweiligen Fonds. Mehr als 50 Prozent Aktien sind im Prinzip nicht erlaubt. Bei gleichem Aktienanteil sind die Fonds nach der Rendite seit 1. 1. 2014 rangiert.
Grösserer Aktienanteil erhöht Renditechance
Der strategische Aktienanteil ist die Zielgrösse des Fondsmanagers, leichte Abweichungen sind möglich. Der Aktienanteil ist eine wichtige Kenngrösse von Mischfonds. Denn langfristig betrachtet gilt die Faustregel: Je grösser der Aktienanteil, desto grösser die Renditechance. Die Tabelle zeigt die durchschnittliche Rendite pro Jahr in unterschiedlich langen Zeiträumen:
- Der kürzeste Zeitraum dauert von Anfang 2014 bis Ende Februar 2015. Die attraktiven Wertsteigerungen von bis zu 9,89 Prozent (Raiffeisen Pension Invest Futura Balanced) sind leicht zu erklären: Die Aktienmärkte haben sich in dieser Zeit erfreulich entwickelt, und auch die Obligationen haben ihren Teil zur ansprechenden Wertentwicklung beigetragen.
- Umgekehrt waren die Durchschnittsrenditen von Anfang 2007 bis heute enttäuschend. Sie liegen im Durchschnitt bei 2 Prozent pro Jahr. In dieser Phase ereigneten sich die Börsenkrise und damit der Aktienabsturz von 2008. Wer Pech hatte und kurz davor ins aktienlastige Wertschriftensparen einstieg, ist bis heute mit seinen Aktien auf keinen grünen Zweig gekommen. Die ausgewiesenen Renditen von durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr beruhen im Wesentlichen auf den Erträgen der Obligationen.
- Leicht besser sieht es aus, wenn man den Zeitraum noch länger fasst und die Phase von 2003 bis heute anschaut. Da liegen die Jahresrenditen um die 3,5 Prozent.
- Ein paar wenige Vorsorgefonds gibt es schon seit 1995. Die Tabelle zeigt: Wer 1995 3a-Geld etwa in den Mixta-BVG der Credit Suisse investiert hat, konnte seither eine jährliche Durchschnittsrendite von 4,67 Prozent einstreichen. Das heisst aber nicht, dass dieser Fonds jedes Jahr mit einem positiven Resultat brilliert hat. Zwar produzierte er etwa 1997 einen markanten Wertzuwachs von 18 Prozent. Doch im Jahr 2001 gab es ein Minus von 6,1 Prozent, 2002 machte er 8,7 Prozent rückwärts, und 2008 verlor er 14,7 Prozent.
Das Fazit ist klar: Für Fonds braucht es einen langen Anlagehorizont. 3a-Gelder sollten nur dann ins Wertschriftensparen gehen, wenn man sie lange «arbeiten» lassen kann. So können gute Jahre die schlechteren ausgleichen.
Ein anderer Grundsatz ist genauso wichtig: gestaffelt einsteigen. Das heisst: Fondskäufe sollte man auf mehrere Jahre verteilen. Wie entscheidend dies ist, zeigt sich aktuell ganz besonders. Wer jetzt sein ganzes Sparguthaben in der Säule 3a auf einen Schlag in Fonds investiert, macht höchstwahrscheinlich einen Fehler. Denn die Aktienmärkte sind hoch bewertet, es drohen Korrekturen. Und bei den Obligationen sind mittelfristig Einbussen absehbar, sollten die Zinsen ansteigen.
Weitere entscheidende Details zum 3a-Sparen mit Wertschriften:
- Solche Investments brauchen einen langen Zeithorizont, deshalb sind sie für jüngere Leute besonders geeignet. Doch Achtung: Sparen Junge mit der 3. Säule für den Kauf von Wohneigentum, sind Fonds weniger angesagt. Denn sonst droht die Gefahr, dass man die Wertschriften anlässlich des Hauskaufs zu einem schlechten Kurs verkaufen muss.
- Die in der Tabelle gezeigten Fonds sind auch bei Freizügigkeitskonten einsetzbar. Doch da ist Vorsicht geboten. Viele Inhaber von Freizügigkeitskonten lassen ihr Pensionskassengeld nur für kurze Zeit darauf liegen. Dann sollte man keine Fonds kaufen, weil der lange Anlagehorizont nicht gegeben ist.
- In der Fondsübersicht auf Seite 21 sind Vorsorgefonds zu sehen, die nicht aktiv gemanagt sind, sondern einem Index folgen. Indexfonds rentieren meistens besser als aktiv gemangte Fonds, deshalb sind sie eine Option. Langjährige Renditevergleiche sind aber nicht möglich, weil es die meisten Indexprodukte erst seit 2011 gibt. Das VZ-Vermögenszentrum bietet auch die Möglichkeit des 3a-Sparens mit ETFs.
- Achten Sie beim Kauf der Fonds auch auf die Kosten. Gemeint sind in erster Linie die internen Verwaltungskosten, die in der Regel mit der Gesamtkostenquote TER ausgewiesen werden.