Die tiefen Zinsen auf Sparkonten und festverzinslichen Papieren machten Aktien in den vergangenen Jahren für Anleger attraktiver. Viele Sparer in der Säule 3a entschieden sich deshalb für aktiv oder passiv verwaltete Vorsorgefonds mit Aktienquoten von weit über 50 Prozent. In guten Börsenjahren erzielen sie damit hohe Renditen und übertreffen die Zinseinkünfte von 3a-Sparkonten bei weitem.
Gemäss dem Bundesamt für Sozialversicherungen entfielen Ende des Jahres 2021 von den bei Banken angelegten 3a-Geldern 31,8 Milliarden Franken auf Wertschriften (34,9 Prozent). Zum Vergleich: 2017 waren es erst 23 Prozent.
Die globalen Turbulenzen der beiden letzten Jahre schlugen sich auf die Aktienmärkte nieder. Anleger mussten Kursverluste in Kauf nehmen. Aktiv verwaltete Fonds mit geringer Aktienquote erzielten seit Anfang Jahr dennoch ansehnliche Nettorenditen. Das zeigt der K-Geld-Vergleich von 3a-Fonds.
Bis zu 3 Prozent Rendite bei passiven Fonds von Viac
So brachte der Fonds Expert-Vorsorge der Luzerner Kantonalbank mit 25 Prozent Aktien seit Anfang Januar 3,12 Prozent Rendite. Passive Fonds mit hohem Aktienanteil gerieten hingegen vermehrt in den Sog fallender Kurse, etwa der CSA Mixta-BVG Index 75 der Credit Suisse mit 75 Prozent Aktien. Seine Rendite seit Anfang Jahr beträgt minus 0,17 Prozent.
Auffällig gut machten sich die passiven Vorsorgefonds von Viac, die es seit rund fünf Jahren gibt. Diese legten trotz hoher Aktienquote im laufenden Jahr bis zu 3 Prozent zu. Viac ist ein Produkt der Terzo Vorsorgestiftung der Bank WIR. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, stammen sechs der acht am besten rentierenden 3a-Fonds von Viac – erstens wegen der hohen Aktienquote, zweitens wegen der sehr tiefen Gebühren.
Auch bei den in der Tabelle aufgeführten Fonds, die seit mindestens zehn Jahren existieren, schnitten Produkte mit einer hohen Aktienquote am besten ab. Der MobiFonds Select 90 B von Mobiliar mit 80 Prozent Aktien erzielte seit Anfang 2014 eine durchschnittliche jährliche Nettorendite von 4,67 Prozent – weit mehr als die tiefen Erträge aus Zinsen von durchschnittlich 0,5 Prozent bei 3a-Sparkonten in den letzten zehn Jahren.
Das zeigt, wie wichtig der Anlagehorizont für 3a-Sparer ist. Er sollte bei der Wahl der Anlagestrategie respektive des Risikoprofils eine zentrale Rolle spielen. Liegt er bei zehn und mehr Jahren, fahren Aktiensparer nahezu immer besser als Inhaber eines 3a-Sparkontos. Deshalb ist 3a-Wertschriftensparen mit hohem Aktienanteil besonders für junge Erwerbstätige sinnvoll, deren Bezug des 3a-Kapitals in weiter Ferne liegt.
Grundsätzlich dürfen Sparer ihr angesammeltes Kapital frühestens fünf Jahre vor Erreichen des AHV-
Alters beziehen. Möglich ist ein Bezug aber auch, wenn jemand eine selbständige Erwerbstätigkeit aufnimmt, Wohneigentum kauft, eine Hypothek zurückzahlt oder sich in die 2. Säule einkauft. Mit 65 muss der Sparer das Kapital beziehen – es sei denn, er verdient weiterhin ein AHV-pflichtiges Einkommen. Dann lässt sich die Auszahlung bis spätestens Alter 70 hinausschieben.
Tipp: Zeichnet sich ein Bezug des 3a-Geldes in den nächsten zehn Jahren ab, kann es sich lohnen, die Aktienquote einige Jahre vor dem Bezug zu reduzieren und auf festverzinsliche Anlagen umzustellen, um das 3a-Kapital vor den Risiken des Aktienmarkts zu schützen. Die Anlagestrategie lässt sich bei 3a-
Fondslösungen einfach anpassen.