Wer langfristig in der 3. Säule spart, fährt am besten, wenn er das Geld in Wertschriften anlegt. Über zehn Jahre gerechnet, bringen die besten 3a-Fonds eine Rendite von über 5 Prozent pro Jahr ein («Saldo» 20/2021). Damit schlagen sie die mickrigen Zinsen auf 3a-Konten um Längen: Vor einem Jahr lag dort der durchschnittliche Zins bei 0,13 Prozent. Inzwischen sind es noch 0,08 Prozent. Die Jahresteuerung liegt bei über 1 Prozent – das 3a-Konto wird somit zum Verlustgeschäft.
Vorsorgesparer haben heute eine viel grössere Auswahl als noch vor zehn Jahren. Laufend gibt es neue 3a-Fonds auf dem Markt – vor allem solche mit einem hohen Aktienanteil. Denn diese rentieren in der Regel am besten. K-Geld hat die 50 Fonds mit den höchsten Aktienanteilen verglichen (Tabelle im PDF).
Ein Swisscanto-Fonds schnitt über zehn Jahre am besten ab
Die vier grössten Banken des Landes – UBS, Credit Suisse, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank (mit Swisscanto) – führen die 3a-Fonds mit dem grössten Fondsvermögen. Der Fonds Swisscanto BVG 3 Responsible Portfolio 45 weist über die letzten zehn Jahre mit 5,36 Prozent die beste Jahresrendite aus – Gebühren bereits abgezogen (TER, Total Expense Ratio). Angesichts des moderaten Aktienanteils von 45 Prozent ist das eine gute Leistung.
Über den Zeitraum der letzten fünf Jahre schnitt der MobiFonds Select 90 der Mobiliar am besten ab. Er brachte pro Jahr eine durchschnittliche Rendite von 8,1 Prozent ein. Der Aktienanteil beträgt bei diesem Fonds mindestens 80 Prozent, dazu kommen Gold und Immobilien. Allerdings gibt es den Fonds erst seit acht Jahren. Es ist unklar, ob er sich auch über zehn Jahre und länger bewähren wird.
Im Bereich der 3a-Wertschriften spielt der Wettbewerb immer besser. Etablierte Fonds müssen günstiger werden, wenn sie ihre Marktanteile halten wollen. Der Grund: Die Gebühren neuer Fonds sind tiefer. Beispiel: Die Fonds von Frankly kosten pro Jahr nur 0,45 Prozent des investierten Vermögens. Bei etablierten 3a-Fonds zahlt man durchschnittlich rund 1 Prozent. Bei Frankly kann man fast das gesamte 3a-Guthaben in Aktien investieren.
Wichtig: 3a-Wertschriftensparer sollten den Bezug ihres Guthabens gut planen. Das Geld kann man frühestens mit 59 Jahren (Frauen) beziehungsweise 60 Jahren (Männer) beziehen. Letzter Termin ist das ordentliche Pensionsalter 64 oder 65, sofern man nicht länger erwerbstätig ist.
Wer das Risiko eines Verlusts reduzieren möchte, sollte kurz vor dem Erreichen des Pensionsalters den Aktienanteil verringern. Denn das letzte Jahr der Erwerbstätigkeit kann mit einem Börsencrash zusammenfallen. Das war zum Beispiel im Jahr 2008 der Fall. Damals verloren Schweizer Aktien 34 Prozent ihres Werts. Auf ausländischen Börsenplätzen waren die Verluste noch grösser. Es war also möglich, auf der Zielgeraden mehr als ein Drittel des angesparten 3a-Guthabens zu verlieren.
Deshalb kann es sich lohnen, 3a-Fonds mit einem hohen Aktienanteil schon vor der Pensionierung zu verkaufen und den Erlös zu beziehen, um den Gewinn ins Trockene zu bringen. Wer will, kann danach weiterhin jedes Jahr auf ein 3a-Konto einzahlen und die Beiträge vom steuerbaren Einkommen abziehen. Dieses risikolose 3a-Konto löst man dann bei der Pensionierung auf.