Die grosse Mehrheit der Säule-3a-Sparer zahlt ihr Vorsorgegeld auf ein Konto ein. Doch dort sind die Zinsen mickrig. Am grosszügigsten ist noch die Tessiner Kantonalbank. Ein Konto der 3. Säule wirft dort aktuell 0,75 Prozent ab. Die grossen Banken zahlen viel weniger: Bei Raiffeisen Schweiz und der Migros-Bank gibt es für Gelder auf dem 3a-Vorsorgekonto zurzeit 0,3 Prozent Zins, bei UBS und Credit Suisse 0,2 Prozent und bei der Zürcher Kantonalbank gar nur 0,15 Prozent – Tendenz sinkend. Das war mal anders: Im Jahr 1992 zum Beispiel zahlten diese Banken 6,5 bis 7 Prozent Zins auf dem 3a-Konto.
Viele Vorsorgesparer sind skeptisch gegenüber Wertschriftenlösungen
Höhere Renditen verspricht das 3a-Sparen mit Wertschriftenfonds. Gemäss dem Verein Vorsorge Schweiz ist allerdings nur knapp ein Viertel aller 3a-Vorsorgegelder in Wertschriften investiert. Viele Sparer scheuen wohl das Verlustrisiko, das Wertschriften mit sich bringen. Finanzexperten betonen zwar stets, dass selbst bei hohen Aktienanteilen mit einem Anlagehorizont von zwölf und mehr Jahren das Risiko für Verluste klein und die Wahrscheinlichkeit für eine deutlich positive Rendite hoch sei. Dennoch sind viele Vorsorgesparer skeptisch.
K-Geld wollte wissen, welche Lösung sich für 3a-Sparer langfristig mehr rentiert: Konto oder Wertschriftenfonds. Das VZ Vermögenszentrum berechnete deshalb für K-Geld, wie viel Geld ein Sparer auf der hohen Kante hat, der während der letzten 30 Jahre auf ein 3a-Zinskonto einzahlte – und wie viel ein Sparer bekommt, der den gleichen Betrag in einen 3a-Wertschriftenfonds investierte. Als Einzahlung wurde der Betrag eingesetzt, den Angestellte maximal pro Jahr in die 3. Säule investieren durften. Ende 2018 wären so 179 942 Franken zusammengekommen.
Für die Entwicklung des 3a-Zinskontos kam der 3a-Sparindex des VZ zur Anwendung. Er setzt sich aus den effektiven 3a-Kontozinssätzen von Credit Suisse, Migros-Bank, Raiffeisen Schweiz, UBS und Zürcher Kantonalbank zusammen. Für die 3a-Wertschriftenlösung fiel die Wahl auf den Fonds Swisscanto BVG3 Portfolio 45. Grund: Dieser aktiv verwaltete Mischfonds existiert schon seit 1986 und hat einen Aktienanteil von 45 Prozent. Ferner enthält er rund 40 Prozent Obligationen und 15 Prozent Immobilien.
Das Ergebnis des Vergleichs:
Bei der 3a-Kontolösung kam bis Ende 2018 die Summe von 239521 Franken zusammen. Die Zinsen und Zinseszinsen brachten dem Sparer also 59579 Franken ein. Die durchschnittliche Rendite des 3a-Zinskontos betrug somit 2,83 Prozent pro Jahr. Teuerungsbereinigt verblieben 1,62 Prozent.
Wesentlich besser rentierte die 3a-Wertschriftenlösung mit dem Swisscanto-Fonds: Damit wäre das Vermögen bis Ende 2018 auf 348113 Franken angewachsen. Das ist fast doppelt so viel, wie der Sparer eingezahlt hatte. Die durchschnittliche Rendite pro Jahr lag bei 4,9 Prozent, nach Abzug der Teuerung bei 3,67 Prozent.
Ein Blick auf die Grafik zeigt: Die Verlaufskurve der 3a-Kontolösung geht in den 30 Jahren relativ gradlinig nach oben. Der 3a-Vorsorgefonds, der den Höhen und Tiefen der Börse ausgesetzt ist, schwankt. Von 1989 bis 1995 entwickelt sich das Geld im Wertschriftenfonds fast gleich wie auf dem Konto. Dann aber überflügelt der Fonds die Kontolösung fortwährend. Einbrüche gibt es Anfang der Nullerjahre sowie 2008 wegen der Bankenkrise. Auch die Börsenturbulenzen Ende 2018 führen zu einem kleinen Taucher.
Mit anderen Vorsorgefonds oder -konten würden die Resultate natürlich unterschiedlich aussehen. Der Vergleich zeigt aber: Ein 3a-Wertschriftenfonds rentierte die letzten 30 Jahre deutlich besser als ein 3a-Zinskonto. Auf lange Sicht wirken sich Börsentaucher nicht allzu stark auf den Vermögenszuwachs aus.
Fazit: Wer sein 3a-Geld bald bezieht, weil er pensioniert wird oder ein Geschäft gründet, setzt besser auf ein 3a-Zinskonto. Für jüngere Sparer mit einem längeren Anlagehorizont von einem Dutzend und mehr Jahren hingegen lohnt sich der Wechsel zu einem 3a-Vorsorgefonds.