Viele sind verunsichert, wenn die Kursschwankungen an den Börsen zunehmen. Die Anleger fragen sich, ob sie in der dritten Säule überhaupt noch auf Wertschriftenfonds setzen sollen. Langfristig kann sich das aber lohnen – besonders, wenn man einen Fonds mit hohem Aktienanteil wählt (siehe Tabelle im PDF).
Obligationenfonds: Der Zinsertrag ist meist tiefer als die Gebühren
Wer regelmässig jedes Jahr in einen 3a-Fonds einzahlt, kann sogar von zwischenzeitlichen Kurstauchern profitieren. Denn sind die Kaufpreise tief, erhält der Sparer mehr Fondsanteile für seine Einzahlung. Das wirkt sich langfristig positiv aus. Langfristig heisst: Wer einen Fonds mit hohem Aktienanteil wählt, sollte das Geld während zwölf Jahren arbeiten lassen (K-Geld 5/18). Denn der Aktienmarkt der vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass ein solcher Anlagehorizont sogar grössere Kursstürze ausgleichen kann. Ausgehend vom Pensionsalter 65 eignen sich 3a-Fonds mit hohem Aktienanteil also in erster Linie für Leute unter 53 Jahren.
Allerdings gibt es Situationen, in denen man auch in jungen Jahren das 3a-Geld vorbeziehen kann. Dies ist möglich, wenn man ein Eigenheim kaufen, eine Hypothek abzahlen, ein Geschäft gründen oder auswandern will. Bestehen solche Pläne, ist der Anlagehorizont oft zu kurz. In solchen Fällen lässt man besser die Finger von Vorsorgefonds.
Wären dann Fonds mit tiefem Aktien- und hohem Obligationenanteil eine Alternative? Nein: Die Zinserträge sind oft tiefer als die Gebühren, die sogenannten TER (Total Expense Ratio). Das sind die laufenden Kosten, welche die Fondsgesellschaft den Anlegern jährlich vom investierten Vermögen abzieht.
Für langfristig ausgerichtete Sparer eignen sich 3a-Fonds mit hohen Aktienanteilen besser. Beispiele dafür sind die beiden «Vitainvest 75»-Vorsorgefonds der UBS. Sie sind – mit jährlichen Kosten von bis zu 1,7 Prozent – allerdings sehr teuer.
Wertschriftenlösungen mit noch höheren Aktienanteilen sucht man in der Tabelle im PDF vergeblich. Neuerdings gibt es Vorsorgelösungen mit sehr hohen Aktienanteilen, zum Beispiel den Fonds «Viac Global 100» (K-Geld 2/2018). Die Viac-Gründer haben mit Hilfe der Terzo-Vorsorgestiftung der WIR-Bank vor einem Jahr eine 3a-Lösung auf den Markt gebracht, mit der man global diversifiziert zu 97 Prozent auf Aktien setzen kann. Und das zu tiefen jährlichen Kosten von 0,53 Prozent des Guthabens. Der einzige Nachteil: Das junge Produkt hat noch keine Geschichte. Wie gut es einen Börsencrash übersteht, wird sich noch weisen müssen.