Sinkende Aktienkurse haben nicht nur Nachteile: Wer Unternehmensanteile kauft, muss für eine Beteiligung weniger zahlen als früher. Und wenn die Dividenden gleich hoch ausfallen, steigt die Rendite der Anlage.
Beispiel: Kostet eine Aktie heute 100 Franken und zahlt das Unternehmen jedes Jahr zuverlässig 5 Franken Dividende, liegt die Dividendenrendite bei 5 Prozent. Hat man diese Aktie früher für 150 Franken gekauft, beträgt die Dividendenrendite nur 3,3 Prozent.
Laut dem Dividendenreport des Vermögensverwalters Janus Henderson sind im laufenden Jahr Dividenden im Umfang von 1560 Milliarden US-Dollar ausgeschüttet worden – ein Allzeitrekord. Die Dividenden stellen einen grossen Teil der Aktienrendite dar: In den vergangenen 120 Jahren waren laut einer Studie der Credit Suisse 83 Prozent der Gesamtrenditen an den internationalen Aktienmärkten auf die Dividenden zurückzuführen.
Eine stabile Dividende ist erfreulich. Noch besser, wenn diese Ausschüttungen von Jahr zu Jahr steigen. Unternehmen, welche die Dividenden während mindestens 25 Jahren ohne Unterbruch erhöht haben, werden Dividenden-Aristokraten genannt. In den USA steigern sogenannte Dividendenkönige sogar seit über 50 Jahren laufend die Ausschüttungen: etwa Procter & Gamble (66 Jahre), 3M (64), Coca-Cola (60), Johnson & Johnson und Colgate Palmolive (beide 59).
S&P US Dividend Aristocrats ETF
Die Aktien dieser Firmen sind im ausschüttenden und börsengehandelten Indexfonds (ETF) S&P US Dividend Aristocrats ETF (Valor 13976063) enthalten. Anleger können ihn in Franken an der Schweizer Börse kaufen. Er investiert in 119 Aktien, wobei die Ölkonzerne Exxon Mobil und Chevron am stärksten gewichtet sind. Dahinter folgen die Titel des Pharmakonzerns Abbvie und des Computerriesen IBM. Die Nettorendite in Franken beträgt seit Ende April 2014 satte 10,5 Prozent pro Jahr.
S&P Euro Dividend Aristocrats ETF
Der S&P Euro Dividend Aristocrats ETF (Valor 14969376) brachte seit der Lancierung eine Jahresrendite von gut 6 Prozent – das ist mehr als der Vergleichsindex Euro Stoxx 50. Doch in Franken umgerechnet, resultierte für die Anleger eine Nullrunde. Im Fonds sind die Aktien von Allianz am stärksten gewichtet.
Der deutsche Versicherungskonzern schüttet seit 2008 von Jahr zu Jahr höhere Gewinne aus. Dahinter folgt die Münchner Rückversicherung, deren Dividenden seit 2006 steigen. Auf Platz drei liegt der französische Pharmakonzern Sanofi, der seit 2004 die Dividenden erhöht. Anleger, die bereits in Schweizer Aktien investiert haben und auf zuverlässige Vermögenserträge angewiesen sind, können ihr Depot mit europäischen oder amerikanischen Dividenden-ETF ergänzen.
S&P UK Dividend Aristocrats ETF
Der Indexfonds S&P UK Dividend Aristocrats ETF (Valor 14969767) investiert in britische Wertpapiere. Darin spielen die Aktien von Jupiter Fund Management, des Rohstoffkonzerns Rio Tinto und der Finanzfirma Legal and General die Hauptrolle. Dahinter folgen der Pharmakonzern Glaxo-Smith-Kline und British American Tobacco.
Das schwache Pfund wurde Schweizer Anlegern jedoch zum Verhängnis. In Franken berechnet, verloren sie seit Auflage des Fonds Ende Februar 2012 rund 3 Prozent pro Jahr. Die jährlichen Fondskosten aller drei ausländischen ETF sind mit 0,3 Prozent tief.
iShares Swiss Dividend ETF
Auf nur 0,15 Prozent des angelegten Betrages belaufen sich die Fondskosten des iShares Swiss Dividend ETF (Valor 23793563). Dieser investiert ausschliesslich in Schweizer Dividendenperlen. Er wurde Ende April 2014 lanciert. Mit einer Gewichtung von fast 16 Prozent ist Roche die grösste Position. Im Frühling erhöhte der Pharmakonzern die jährliche Dividende zum 35. Mal.
Gut 15 Prozent des Fonds sind in Nestlé-Aktien angelegt. Der Nahrungsmittelriese kann 27 Dividendenerhöhungen in Folge vorweisen, seit 60 Jahren wurde die Dividende nicht mehr gekürzt. Auf dem dritten Platz folgt Novartis. Das zweitgrösste Pharmaunternehmen der Schweiz erhöht seine Dividende seit 1996 Jahr für Jahr. Zusammen machen die beiden Basler Pharmakonzerne ungefähr 30 Prozent des Schweizer Dividenden-ETF aus. Seit Auflage Ende April 2014 beträgt das jährliche Plus 3,9 Prozent.