Letztes Jahr haben Investitionen in Rohstoffe bzw. Rohstoff-Firmen gut rentiert. Ein Plus von 18,5 Prozent – das macht auf den ersten Blick Appetit. Was liegt also näher, als nun mehr Geld in diese Anlagekategorie zu stecken. Der schnelle Betrachter könnte auch zum Schluss kommen, er müsse seine Schweizer Aktien jetzt verkaufen. Denn dieses Anlagesegment hat im letzten Jahr 3,3 Prozent verloren. Was soll man da in Zukunft noch erwarten?
Wer seine Anlagepolitik mit solchen Spontanentscheiden steuert, fährt sehr wahrscheinlich ins Minus. Das zeigt die Übersicht auf dieser Doppelseite eindrücklich:
Die Kurse von Rohstoffen zum Beispiel schwanken sehr stark: 2016 liefen sie sehr gut, aber in den zwei Jahren davor erwirtschafteten sie die schlechtesten Resultate im Vergleich mit den anderen Anlageklassen in der Tabelle.
Die Kategorie «Aktien Schweiz» landete nur gerade 2016 am Schluss der Rangliste. In den neun Jahren davor produzierte sie vergleichsweise ansprechende Renditen.
Die Jahresrenditen des Goldes machen wilde Sprünge (siehe auch K-Geld 6/16). Ebenso wie die «Aktien Schwellenländer». Sie schaffen es mal an die Spitze – und schon im Jahr darauf landen sie am Schluss der Rangliste.
Fazit: Ein «Hüst und Hott» bei den Anlageklassen ist gefährlich. «Die Rangliste der verschiedenen Anlageklassen verändert sich von Jahr zu Jahr», schreiben die Anlageexperten der Zürcher Vermögensverwaltungsfirma Hinder Asset Management. Sie haben diese Renditezahlen in ihren «E-News» veröffentlicht.
Als Grundstrategie auf Indexfonds oder Mischfonds setzen
Besser als ein ständiges Auf- und Abspringen ist es, das Investment zu diversifizieren, also breit auf verschiedene Kategorien zu verteilen – und diese Verteilung langfristig grob beizubehalten. «Das Prinzip, auf vergangene Gewinner zu setzen und Verlierer zu meiden, ist risikoreich», bestätigen die Hinder-Fachleute. Und sie schreiben: «Der alte Spruch, dass vergangene Gewinner zukünftige Verlierer sind, hat durchaus einen Wahrheitsgehalt.»
Zwar glauben viele Anleger, sie könnten Trends riechen. Sie trauen sich zu, auf das richtige renditestarke Pferd zu setzen, und schichten dann ihre Anlagen kurzfristig entsprechend um. Doch dahinter steckt oft eine Selbstüberschätzung. Das Hinder-Team ist überzeugt: «Es ist schwierig, die künftigen Gewinner immer vorherzusagen. Deshalb ist eine gut diversifizierte Anlagepolitik als Grundstrategie ein absolutes Muss.»
Clever ist es, bei dieser Grundstrategie auf Indexfonds zu setzen. Zuerst wird festgelegt, in welche Hauptanlagegebiete bzw. in welchen Index die Reise gehen soll. Dann wird bestimmt, welcher Anteil des Vermögens in das betreffende Anlagegebiet zu investieren ist. Und dann wählt man einen geeigneten Indexfonds. Wer so vorgeht, braucht keine teuren Berater oder Vermögensverwalter. Achten Sie aber immer auf die Kauf- und Depotkosten.
Eine Alternative zu einem direkten Investment in verschiedene Indexfonds ist ein guter Mischfonds. Halter von Mischfonds-Anteilen delegieren alle diese Entscheide an das Fondsmanagement. Mehr dazu auf den nächsten Seiten.