Wer kein Auto kaufen will, kann auch eines für längere Zeit mieten. Auf drei Jahre gerechnet ist das teils günstiger als der Kauf eines Neuwagens («Saldo» 19/20).
Autoabo nennen die Vermieter ihr neues Geschäftsmodell. Das Prinzip ist einfach: Kunden wählen im Internet ein Auto und schliessen einen Mietvertrag mit fester Laufzeit ab – meistens zwischen 3 und 12 Monaten. Im monatlichen Fixbetrag inbegriffen sind Versicherung, Steuern, Wartung und eine bestimmte Anzahl Kilometer. Nur die Treibstoffkosten zahlt der Mieter extra. Eine Kaution verlangen die meisten Vermieter nicht.
K-Geld hat sieben Autoabo-Angebote für ein familientaugliches Mittelklassefahrzeug unter die Lupe genommen (siehe Tabelle im PDF). Die Mietdauer sollte sechs Monate betragen, die im Abo eingeschlossenen Kilometer etwa 8000. Je nach Vermieter sind Automodelle, Ausstattungen und Inklusiv-Kilometer unterschiedlich.
Die wichtigsten Resultate im Überblick:
Bei Mietautos handelt es sich oft um ein paar Monate alte Autos mit bis zu 10 000 Kilometern auf dem Zähler. Das grösste Angebot mit mehreren hundert Modellen hat Händler Autokunz und die Plattform Carify. Flatdrive hatte nur 17 Autos im Angebot.
Hertz und Sixt sind meist teurer, offerieren aber mit 24 000 Inklusivkilometern die grössten Reichweiten. Zudem können Kunden die Miete schon nach einem Monat vorzeitig beenden – ohne Folgekosten.
Kommt es bei der Rückgabe zu Diskussionen über den Zustand des Autos, bestimmen die meisten Vermieter den unabhängigen Sachverständigen selbst. Diesen muss aber der Kunde bezahlen. Bei Carify, Autokunz und Clyde beispielsweise kostet er 800 Franken.
Fahrten ins Ausland sind beschränkt. Nur Kunden von Clyde und Carify dürfen in ganz Europa herumfahren.
Sixt verlangt am meisten Extragebühren: beispielsweise, wenn Kunden ins Ausland fahren wollen und wenn noch ein Zusatzfahrer eingetragen werden soll. Zudem kostet die Vollkaskoversicherung extra. Bei anderen Vermietern ist sie im Preis inbegriffen. Diese Zusatzgebühren findet der Kunde – wie bei den meisten Vermietern – erst in den Mietbedingungen.
Vier der sieben Vermieter installieren Tracker – spezielle Überwachungsgeräte, mit denen sie jederzeit die Position des Autos orten und zum Teil die Fahrdaten herauslesen können.
Der Selbstbehalt bei den Versicherungen beträgt zwischen 1000 und 1500 Franken. Carvolution, Clyde, Carify und Flatdrive (bei Lenkern über 25 Jahren) sind die einzigen Autovermieter, die Haftpflichtversicherungen teilweise ohne Selbstbehalt anbieten.