Holz als nachwachsender Rohstoff lässt sich vielseitig einsetzen: Es dient als Baumaterial, als Energieträger oder als Zellstoff für umweltfreundliche Verpackungen. Die Nachfrage ist zurzeit gross. In den USA haben sich die Preise für Bauholz seit April verdreifacht. Dort und in Kanada sitzen die weltweit grössten Holzunternehmen.
Wer sein Geld in Holz anlegen will, macht das am besten über einen börsengehandelten Fonds. So kann man jederzeit einen Teil oder alle Anteile verkaufen. Das sind zwei entscheidende Vorteile gegenüber den problematischen Holzinvestments von Sharewood, Life Forestry und Woodsource (K-Geld 4/2018, «Saldo» 3/2019).
K-Geld hat die drei wichtigsten Holzfonds unter die Lupe genommen. Sie werden in US-Dollar gehandelt: iShares Global Timber & Forestry ETF, Invesco MSCI Global Timber ETF und Pictet Timber. Mit ihnen investiert man diversifiziert in Unternehmen, die in der Forstwirtschaft oder in der Verarbeitung von Holz tätig sind, und zwar primär in Nordamerika und Skandinavien. Es besteht also kein Risiko, dass man auf eine einzelne Tropenholzplantage in einem unsicheren Land setzt und unter Umständen den ganzen Einsatz verliert. So setzt iShares Global Timber & Forestry auf 25 Unternehmen, Invesco MSCI Global Timber ETF auf 75 und der Pictet Timber Fonds auf 60 Unternehmen.
Seit April legten die drei Fonds zwischen 47 und 58 Prozent zu. Doch sie rentieren nicht nur kurzfristig: Umgerechnet in Franken brachten sie in den vergangenen zwölf Jahren eine Rendite bis zu 87 Prozent ein (siehe Tabelle im PDF).
Finnen legen Wert auf nachhaltige Waldbewirtschaftung
In allen drei Fonds sind die Aktien des Forstwirtschaftsunternehmens Weyerhaeuser am stärksten gewichtet. Es bewirtschaftet in den USA und in Kanada Nadelwälder, die sich über 139 000 Quadratkilometer erstrecken. Diese Waldfläche ist 3,4 Mal so gross wie die Schweiz. Weyerhaeuser ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig. Das Unternehmen pflanzt jedes Jahr rund 150 Millionen Setzlinge und fällt zwei Prozent der Bäume. Neben der Waldpflege gehören der Transport, das Verarbeiten der Bäume in Sägereien und das Ausliefern von Bau- und Sperrholz zum Kerngeschäft.
Die zweitwichtigste Aktie im iShares- und im Pictet-Fonds ist Potlatch Deltic. Das US-Unternehmen im Staat Washington bewirtschaftet eine Fläche von knapp 7300 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Grösse des Kantons Graubünden. Potlatch betreibt auch zahlreiche Sägereien, die Bauholz aller Art produzieren.
Kanada ist ebenfalls ein wichtiger Holzlieferant. Deshalb besitzen die Holzfonds auch Aktien von West Fraser Timber. Das Unternehmen aus der westkanadischen Provinz British Columbia ist zudem im benachbarten Alberta und in US-Südstaaten aktiv. Es pflanzt pro Jahr knapp 60 Millionen Bäume und ist auch auf Nadelhölzer spezialisiert. Der bewirtschaftete Wald erstreckt sich über 5000 Quadratkilometer – ungefähr die Fläche des Kantons Wallis. West Fraser Timber produziert zudem Pellets für Holzheizungen und beliefert neben der Bauholz- auch die Papierindustrie.
In Nordeuropa finden sich die grossen Vertreter der Papierbranche. Zwei Unternehmen finden sich in fast jedem Holzfonds: der finnische Konzern UPM-Kymmene und die schwedische Svenska Cellulosa. UPM ist der führende Hersteller grafischer Papiere. Die Finnen legen Wert auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. UPM wurde im Dow Jones Sustainability Index fünf Mal als Branchenführer der Forst- und Papierindustrie ausgezeichnet – auch weil holzfaserbasierte Verpackungen klar umweltfreundlicher sind als solche aus Plastik.
Svenska Cellulosa, Hersteller der «Tempo»-Taschentücher, bewirtschaftet 26000 Quadratkilometer Wald. Das entspricht mehr als der Hälfte der Schweiz. Damit sind die Schweden die grössten privaten Waldbesitzer Europas.