Wer ein Motorboot besitzt, muss zwingend eine Haftpflichtversicherung haben. Das Gleiche gilt für Segelboote mit einer Segelfläche über 15 Quadratmetern. Damit werden Personen- und Sachschäden abgesichert, die der Bootseigner anderen zufügt. Die Deckungssumme pro Police beträgt laut Gesetz mindestens 2 Millionen Franken. Eine höhere Summe ist empfehlenswert, denn bei einem Unfall mit Verletzten können die Kosten sehr hoch ausfallen.
Eine Vollkaskoversicherung ist nicht vorgeschrieben, aber sinnvoll, um sein Vermögen zu schützen. Sie deckt Schäden am eigenen Boot – bis hin zum Totalschaden.
K-Geld hat die Prämien von Haftpflicht- und Vollkaskoversicherungen verglichen. Ergebnis: Die Unterschiede sind teils gross. So kostet die Jahresprämie für ein Segelboot mit Baujahr 2016 und einem Wert von 100000 Franken beim günstigsten Versicherer 589 Franken. Die teuerste Prämie beträgt 1676 Franken. Das ist eine Differenz von knapp 1100 Franken pro Jahr (siehe Tabelle im PDF).
Bei diesem Vergleich wurden Offerten für zwei Segelboote und zwei Motorboote eingeholt. Dabei zeigte sich: Die Höhe der Haftpflichtprämie hängt vor allem von der Deckungssumme ab. Der Prämienvergleich basiert auf 5 Millionen Franken. Ausserdem beeinflussen Segelfläche, Motorleistung, Höhe des Selbstbehalts und Fahrgebiet den Preis. Bei diesem Vergleich beschränkt sich das Fahrgebiet auf die europäischen Binnengewässer.
Tipps für den Abschluss einer Bootsversicherung:
Sinkt das Boot, muss das Wrack geborgen, abtransportiert und falls nötig verschrottet werden. Die Summen, die die Versicherungen dafür maximal bezahlen, sind unterschiedlich. Viele Versicherer übernehmen höchstens eine Summe, die dem Zeitwert des Boots oder der vereinbarten Versicherungssumme entspricht. Allianz zahlt Schäden bis zu 200 Prozent der Versicherungssumme. Nautima übernimmt maximal 3,5 Millionen Franken, Axa Winterthur höchstens 50000 Franken.
Der Vollkaskoschutz ist bei Motorboot-Rennen in der Regel ausgeschlossen. Bei Segelregatten ist er meist inklusive. Lediglich Allianz bietet diesen Schutz separat an. Mobiliar beschränkt die Vollkaskoversicherung auf Segelboote, die an Regatten auf Schweizer Binnengewässern teilnehmen.
Wer neben dem eigenen Boot auch geliehene oder gecharterte Schiffe steuert, benötigt eine sogenannte Skipper-Haftung. Sie ist lediglich bei Vaudoise sowie bei Nautima (maximal sechs Wochen pro Jahr) inklusive. Allianz und Helvetia bieten sie separat an.
Nicht alle Bootsversicherer decken Schäden eines Wasserskifahrers, der vom Boot gezogen wurde. Denn diese Absicherung ist nicht obligatorisch. Bei Allianz, Generali, Mobiliar, Nautima und Vaudoise ist diese Absicherung ohne Zuschlag dabei.
Vollkasko: Zwei Deckungsvarianten
Bei der Vollkaskoversicherung für Boote gibt es zwei Möglichkeiten.
Einzelgefahrdeckung:
Bei ihr listet der Versicherer in seinen Bedingungen alle versicherten Gefahren detailliert auf. Im Streitfall muss der Kunde beweisen, dass der Unfall in dieser Liste aufgeführt ist. So versichern Generali, Vaudoise und Zürich die Bootshalter.
Allgefahrendeckung:
Bei ihr sind grundsätzlich alle Gefahren versichert, der Versicherer legt aber konkrete Haftungsausschlüsse fest. So versichern Allianz, Axa Winterthur, Helvetia, Mobiliar und Nautima die Eigner.