Immer wieder fragen K-Geld-Leser, ob sie in Partizipationsscheine einer Kantonalbank investieren sollen. Sie möchten wissen, ob diese Wertschriften sichere Erträge liefern. Die Antwort lautet: Besitzer von Partizipationsscheinen erhalten regelmässig Dividenden, die aber – wie bei Aktien – nicht garantiert sind. Sie hängen vom Geschäftserfolg der Bank und den Entscheiden der Generalversammlung ab. Die Kurse dieser Papiere schwanken ebenfalls wie bei Aktien. Partizipationsscheine sind nichts anderes als Aktien ohne Stimmrecht.
Eine Dividende bringt wenig, wenn gleichzeitig der Kurs des Partizipationsscheins in den Keller rauscht. Für Anleger entscheidend ist die Gesamtrendite. Ein Vergleich der vier Kantonalbanken, deren Partizipationsscheine zurzeit im Handel sind, zeigt: Im Zehn-Jahres-Vergleich erzielte der Partizipationsschein der Graubündner Kantonalbank mit einer Wertentwicklung von insgesamt 82,3 Prozent das beste Resultat. Dagegen erlitten die Besitzer von Partizipationsscheinen der Basler Kantonalbank in zehn Jahren einen Verlust von gut 10 Prozent (siehe Tabelle im PDF).
Fazit: Partizipationsscheine von Kantonalbanken sind keine sichere Anlage. Auch greift bei diesen Papieren weder die Staatsgarantie noch die Einlagensicherung der Banken. Doch risikobereite Anleger können dank der regelmässigen Dividendenausschüttung eine anständige Rendite erzielen.
Partizipationsscheine von vier Kantonalbanken im Renditenvergleich
Die erste Zeile der Tabelle zeigt die aktuelle Dividendenrendite, also das Verhältnis von Kurs und Ausschüttung. Beispiele: Die Basellandschaftliche Kantonalbank schüttete 2017 eine Dividende von 35 Franken pro Partizipationsschein aus. Im Verhältnis zum aktuellen Kurs (905 Franken am 16. November) beträgt die Dividendenrendite 3,9 Prozent. Und die Basler Kantonalbank schüttete Fr. 3.10 aus, im Verhältnis zum Kurs (70 Franken am 16. November) liegt die aktuelle Dividendenrendite bei 4,4 Prozent.
Die zweite Zeile zeigt: Insgesamt erzielten die vier Partizipationsscheine in den vergangenen Jahren eine konstant positive Dividendenrendite.
Entscheidend ist aber die Wertentwicklung, in der Tabelle inklusive Dividenden gerechnet. Die dritte Zeile zeigt: Bei der Basler Kantonalbank beträgt diese Gesamtrendite im laufenden Jahr gegen 14 Prozent, bei der Graubündner nur 4,8 Prozent. Die vierte Zeile zeigt aber: Seit 2007 hat der Schein der Basler Kantonalbank 10 Prozent an Wert verloren, während das Papier der Graubündner Kantonalbank um 82,3 Prozent zulegte.