Die steigende Zahl dezentraler Wind-, Wasser- und Solarkraftanlagen benötigt eine neue Infrastruktur – von der Technik zur Herstellung des Stroms über seinen Transport bis zur Speicherung. Cleantech-Fonds investieren in Unternehmen, die an der Produktion von umweltfreundlichem Strom beteiligt sind.
Die Cleantech-Fonds brachten Jahresrenditen von über 12 Prozent
Fonds mit Aktien solcher Unternehmen schwanken stark. Während der Bankenkrise halbierte sich ihr Wert. Doch es gibt auch Cleantech-Fonds, die ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufwiesen: etwa die zwei börsengehandelten Indexfonds (ETF) iShares Global Clean Energy ETF aus Irland und der französische Lyxor New Energy ETF sowie der aktiv gemanagte EIC Energy Transition Fund aus Zürich, der seit 2012 in die Energiewende investiert.
iShares Global Clean Energy: Dieser ETF ist der grösste Cleantech-Fonds weltweit. Er verwaltet fast zwei Milliarden Franken und brachte seit Mitte 2012 im Schnitt eine Jahresrendite von 13,6 Prozent. Der Fonds investiert 24 Prozent seines Vermögens in Aktien der führenden Solarunternehmen Sunrun, Xinyi Solar, First Solar und Scatec Solar. 9 Prozent sind bei Vestas Wind Systems und Siemens Games Renewable angelegt – zwei Herstellern von Windturbinen. Mit über 6 Prozent gewichtet iShares die Aktien der US-Firma Plug Power, das Brennstoffzellen für Autos oder Notstromanlagen herstellt. Je rund 6 Prozent Anteil haben die Papiere von Enphase Energy und Solaredge Technologies. Beide Firmen stellen Wechselrichter her. Damit wandelt man den von Solarmodulen gewonnenen Gleichstrom in Wechselstrom um, bevor er ins Stromnetz gespiesen werden kann.
Lyxor New Energy ETF: Dieser Indexfonds schaffte in den letzten gut acht Jahren im Schnitt eine Rendite von 12,2 Prozent. Er verwaltet fast 607 Millionen Franken. Mit knapp 15 Prozent sehr stark vertreten sind bei Lyxor die Papiere von Schneider Electric – das französische Pendant zu ABB. Schneider Electric stellt Teile her für die Netzinfrastruktur und die Automation. Dahinter folgen die Aktien von Nextera Energy und Iberdrola. Diese Firmen beliefern die USA und Europa mit Strom aus erneuerbaren Quellen und machen 14 respektive 13 Prozent des Anlagevermögens aus. Im Lyxor-Fonds bringen die Top 3 über 42 Prozent auf die Waage – ein Klumpenrisiko.
EIC Energy Transition Fund: Dieser aktiv gemanagte Fonds der Zürcher Firma De Pury Pictet Turrettini brachte in den letzten acht Jahren im Schnitt eine Rendite von 14,1 Prozent und verwaltet 82 Millionen Franken. EIC Energy ist besser diversifiziert als Lyxor. Die zehn grössten Unternehmen machen hier knapp 28 Prozent aus. 35 Prozent werden in nachhaltige Energieproduktion investiert. Die fünf grössten Aktienpositionen im Fonds sind alles Firmen, die Wind-, Solar- oder Wasserenergie produzieren: EDP Renovaveis aus Portugal, Northland Power, Innergex Renewable Energy und Boralex aus Kanada sowie Brookfield Renewable und Idacorp aus den USA. Ein gutes Drittel des Fondsvermögens wird in die Bereiche Energietechnologie und -effizienz investiert. Dabei spielen die Aktien von Landis + Gyr eine Schlüsselrolle. Das Zuger Unternehmen stellt Stromzähler und Kommunikationsmodule her, die eine Überlastung der Stromnetze verhindern. Ein Viertel des Fondsvermögens geht in die Bereiche Energiespeicher und Mobilität. Hier sind auch Aktien des Thurgauer Zugbauers Stadler Rail vertreten.