K-Geld-Leser R. B. aus Dottikon AG ist nicht gut zu sprechen auf seine Hausbank, die Credit Suisse (CS). Er spart für seine Pensionierung mit dem bankeigenen 3a-Vorsorgefonds «Mixta». B. erfuhr, dass die Bank CIC (Schweiz) «institutionelle» Tranchen der CS-Anlagefonds «CSA Mixta-BVG I», «CSA Mixta-BVG Basic I» und «CSA Mixta-BVG Index 45 I» für Privatkunden anbietet. Die Gesamtkosten (TER) sind mit 0,57, 0,50 und 0,52 Prozent viel tiefer als jene der gleichen Fonds, welche die Credit Suisse als «Retail»-Tranchen an Privatkunden verkauft. Diese müssen dafür 1,4, 1,15 und 0,9 Prozent zahlen. Institutionelle Tranchen sind für Grossanleger wie Pensionskassen reserviert.
B. fragte bei der Credit Suisse nach, ob er seine bestehenden Retail-Tranchen verkaufen und neu ebenfalls in die günstigeren institutionellen Tranchen investieren könne. Die Antwort: «Nein.» Credit Suisse verweigert damit ihrer Kundschaft eigene Fonds, die über die Bank CIC für jedermann erhältlich sind. Weshalb sie das so handhabt, sagte die Credit Suisse auf Anfrage von K-Geld nicht.
Ähnlich die UBS. Die Bank hat günstige 3a-Indexfonds im Sortiment, etwa den «AST BVG-40 indexiert (hedged in CHF) I-A1». Dessen Gesamtkosten liegen bei 0,55 Prozent pro Jahr. Doch ihren Privatkunden bietet die UBS nur die aktiv verwalteten Produkte der Vitainvest-Reihe an, die mit Kosten von 1,59 Prozent oder höher sehr teuer sind. Wer den erwähnten UBS-Indexfonds günstiger will, wird auch hier bei der Bank CIC fündig.
Warum bietet die UBS die günstigen eigenen Produkte nicht an? Die Bank behauptet, mit den Vitainvest-Fonds biete sie den Kunden «einen zusätzlichen Mehrwert». Denn diese Fonds könnten bei Erreichen des AHV-Rentenalters kostenlos ins freie Vermögen transferiert werden. Das sei bei den UBS-Fonds, welche CIC anbiete, nicht möglich.
Preiswerte 3a-Fonds gibts für Privatanleger auch bei der WIR-Bank
Bei der CIC heisst es: «Das Halten der Vorsorgefonds bei Erreichen des Rentenalters respektive die Umwandlung ins Privatvermögen des Kunden ist bei uns tatsächlich nicht möglich. Die Fonds werden zurückgegeben und das Vorsorgeguthaben beziehungsweise der aus der Rückgabe der Vorsorgefonds resultierende Erlös wird dem Kunden ausgezahlt.» Danach könnten die Kunden das Geld zum Beispiel in einen kostengünstigen Fonds von Avadis einzahlen.
Die Bank CIC erhebt für die Fonds auf dem durchschnittlichen Fondsvolumen eine jährliche Pauschalgebühr von 0,5 Prozent – darin sind Courtage und Depotgebühren bereits enthalten. Diese Pauschalgebühr muss zu den Gesamtkosten (TER) der jeweiligen Fonds hinzugerechnet werden. Damit werden die angebotenen institutionellen Tranchen im Vergleich zu den Retail-Tranchen nicht mehr so preiswert. Beispiel: Für den «CSA Mixta-BVG I» verlangt die Bank CIC total 1,07 Prozent pro Jahr, die Credit Suisse 1,4 Prozent.
Sehr preiswerte 3a-Anlagefonds bietet die Terzo-Vorsorgestiftung der WIR-Bank unter der Marke Viac an (K-Geld 2/2018). Sie kosten gesamthaft nicht mehr als 0,53 Prozent Gebühren pro Jahr.