Vermögensverwalter sind teuer – sie verlangen bis 3 Prozent des Vermögens (K-Geld 1/2024). Günstiger ist es für Anleger, wenn sie bei einer Bank ein Depot führen und selbst mit Wertpapieren handeln. Die Banken verlangen von solchen Anlegern eine Depotgebühr, die meist einen bestimmten Prozentsatz des Vermögens beträgt, und eine Handelsgebühr (Courtage). Diese wird immer dann fällig, wenn der Anleger etwas kauft oder verkauft.
Banken verlangen sehr unterschiedliche Courtagen. Manche belasten je nach Betrag eine bestimmte Summe, andere eine pauschale Gebühr.
K-Geld hat die Depot- und Handelsgebühren von 15 Schweizer Banken verglichen. Berücksichtigt wurden ausschliesslich die Courtagen für Aktien und ETF, die an der Schweizer Börse SIX gehandelt werden. Dabei unterschied K-Geld, ob Anleger einen Auftrag digital via E-Banking gaben oder telefonisch.
Cornèr Bank erhebt eine Inaktivitätsgebühr
Im Vergleich sind auch vier Internetbanken: die Flowbank, die Cornèr Bank, Swissquote und die Saxo Bank Schweiz. Sie waren günstiger als die meisten klassischen Banken. So ist etwa das Depot bei der Cornèr Bank kostenlos. Die Bank hält ihre Kunden jedoch an, regelmässig zu handeln. Wer während eines Quartals nichts kauft oder verkauft, muss eine Inaktivitätsgebühr von 10 Franken bezahlen.
Die Bank schreibt K-Geld jedoch, sie sei bei «aktiven oder regelmässigen Investoren», die ihr Depot einige Monate ruhen lassen, kulant. Bei einem Depot mit 50'000 Franken verlangt die VZ Depotbank weniger Gebühren als die meisten Internetbanken im Vergleich: 50 Franken pro Jahr. Auch die Migros-Bank kann mit 115 Franken gegenüber den E-Banken teilweise gut mithalten.
Bei einem Depotvermögen von 500'000 Franken bezahlen Anleger bei den Internetbanken eine Depotgebühr von bis zu 500 Franken. Wer seine Finanzgeschäfte nicht via Internet erledigen will, fährt bei der VZ Depotbank mit einer Gebühr von 500 Franken am besten, gefolgt von der Migros-Bank mit 1150 Franken. Bei den übrigen Banken sind es bis zu 1750 Franken im Jahr (UBS). Die Bank Cler und die Raiffeisen erheben dazu noch eine Positionsgebühr von 10 Franken respektive Fr. 1.25 pro Titel und Jahr.
Auch bei den Transaktionsgebühren bei Käufen und Verkäufen waren die Internetbanken im Vergleich meistens günstiger – aber nicht immer. Die Flowbank erhebt für Käufe und Verkäufe an der Schweizer Börse SIX keine Courtage. Sie eignet sich also für Anleger, die viel handeln wollen. Kunden können ihre Aufträge aber nur digital platzieren.
Aufträge über Telefon haben höhere Courtagen zur Folge
Alle anderen Banken nehmen Aufträge sowohl digital als auch telefonisch entgegen. Kunden, die zum Telefon greifen, bezahlen ausser bei der Postfinance und Swissquote aber höhere Courtagen. Im Durchschnitt sind die Handelsgebühren für digitale Aufträge rund 50 Prozent tiefer als für telefonische. Swissquote, die Pionierin unter den Schweizer Internetbanken, akzeptiert zwar Aufträge via Telefon, schreibt K-Geld aber: «Als Online-Bank entspricht dies nicht unserer Philosophie. Im Prinzip wäre es möglich, steht dann aber nicht mehr im idealen Kosten-Nutzen-Verhältnis.»
Die Postfinance verlangt für Handelsaufträge via E-Banking und Telefon die gleichen Gebühren – die zudem vergleichsweise niedrig sind. Ein Auftrag im Wert von bis zu 10'000 Franken kostet 30 Franken. Die Postfinance gibt ihren Kunden dazu noch 18 Franken Handelsguthaben (Trading Credits) pro Quartal.