Im Herbst 2016 kam mit Degiro ein neuer Internetbroker in die Schweiz. Das Unterneh-men wirbt damit, es habe das «Ultra-Tiefpreis-Trading» für Schweizer Privatanleger lanciert.
Ein aktueller Vergleich für den Aktienhandel zeigt: Degiro ist am günstigsten. Aus der Grafik ist ersichtlich, dass bei dieser Testanlage bei Degiro insgesamt 383 Franken für Kauf-, Verkaufs- und Depotgebühren anfallen würden. Bei der UBS wären es 4632 Franken. Das ist ein Mehraufwand von 4249 Franken.
Testdepot: Börsengebühren fressen die Rendite auf
Der Kostenvergleich stammt von der Finanzberatungsfirma Investory AG aus Kloten. Sie führt selber ein Depot mit Aktien von Unternehmen aus der Europäischen Union, und zwar bei der Saxo-Bank. Dieses reale Depot hatte während des ganzen Jahres 2016 einen durchschnittlichen Wert von umgerechnet rund 123500 Franken. Es fanden insgesamt 25 Käufe bzw. Verkäufe statt.
Für den Vergleich hat Investory die übrigen 15 Banken und Onlinebroker gefragt, welche Kosten bei ihnen für das gleiche Depot angefallen wären. Dabei wurden jeweils die günstigsten Preismodelle beim Onlinehandel berücksichtigt.
Der Vergleich macht deutlich, wie hohe Kosten die Performance stark schmälern können. Die Rendite des realen Depots betrug 2016 insgesamt 6003 Franken. Das entspricht einem Zuwachs von 4,86 Prozent. Beim Newcomer Degiro hätten die Anlagekosten 0,31 Prozent des Depotwerts ausgemacht. Damit hätte bei Degiro eine Nettorendite von 4,55 Prozent resultiert. Bei der UBS hingegen hätte die Nettorendite – unter Berücksichtigung der Kosten – nur gerade 1,11 Prozent ausgemacht.
Bei Degiro gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen für die Anleger: Weil das Unternehmen aus den Niederlanden kommt, befindet sich auch der Gerichtsstand dort.
Aufruf: Haben Sie Erfahrungen mit Degiro?
Handeln Sie mit Aktien über den neuen Online-Broker Degiro? Welche Erfahrungen machen Sie? Welche Fragen tauchen auf? Ihre Beobachtungen interessieren uns.
Schreiben Sie uns per E-Mail an redaktion@kgeld.ch