Laut einer Studie der Credit Suisse gingen in den letzten 120 Jahren 83 Prozent der Gesamtrenditen internationaler börsengehandelter Aktien auf Dividendenzahlungen zurück. In der Schweiz zahlen einige kotierte Unternehmen wie etwa die Versicherer Swiss Re und Zürich, die Pharmakonzerne Novartis und Roche sowie der Nahrungsmittelmulti Nestlé jährlich grosszügige Dividenden.
In Zeiten magerer Zinsen auf Sparkonten und Obligationen wirken üppige Dividenden verlockend. Um in den Genuss solcher Dividenden zu kommen, muss man nicht unbedingt einzelne Aktien kaufen. Dividendenfonds helfen, die Risiken zu verteilen. An solchen Fonds herrscht kein Mangel: Für Schweizer Anleger listet allein die Fonds-Website Swiss Fund Data zurzeit über 500 Dividendenfonds auf.
zCapital-Fonds schlug den Markt um Längen
Für Anleger stellt sich die Frage: Kann man mit Dividendenfonds eine höhere Gesamtrendite erzielen als mit einer Investition in den breiten Markt? Sind zum Beispiel Fonds, die Schweizer Aktien mit hohen Dividenden bevorzugen, besser als der Gesamtmarkt?
Bei einer Anlagedauer von zehn Jahren lautet die Antwort für die Schweiz teilweise Ja: In einem Vergleich des VZ Vermögenszentrum schlug der zCapital Swiss Dividend Fund A den Swiss Performance Index (SPI) um 43,7 Prozent. Der SPI umfasst nahezu alle an der Schweizer Börse gehandelten Aktiengesellschaften des Landes. Drei weitere der sieben besten Schweizer Fonds schlugen den Gesamtmarkt ebenfalls. Einzig beim Vontobel-Fonds und bei zwei UBS-Fonds ist die Differenz zum Gesamtmarkt negativ.
Euro- und Weltfonds fielen ab
Die Tabelle zeigt aber auch: Dividendenfonds sind kein Patentrezept für hohe Renditen. Abzulesen ist das an der Performance von Fonds mit «Aktien Europa» und «Aktien Welt»: Bei einer Laufzeit von zehn Jahren schlug kein einziger den Gesamtmarkt (MSCI Europe bzw. MSCI World).
Bei einer Anlagedauer von fünf Jahren sieht es ebenfalls ungünstig aus: Kein einziger Dividendenfonds war besser als der MSCI Europe. Und von den Fonds mit «Aktien Welt» schlug einzig der Fonds JPM Global Dividend A in US-Dollar den MSCI World klar. Nur knapp besser als der Gesamtmarkt war der Guinness Global Equity Income C in US-Dollar.
Für die grossen Renditeunterschiede zwischen den Dividendenfonds «Schweiz» und «Ausland» sind mehrere Faktoren verantwortlich. So bilden die Fonds je andere Regionen ab und enthalten andere Aktien. Sie können sich auch aufgrund der ausgewählten Branchen unterscheiden. Ein wichtiger Faktor ist zudem die Umrechnung der Renditen in Franken: Wegen des starken Frankens haben Euro-Fonds sowohl über fünf als auch über zehn Jahre massiv an Rendite eingebüsst. Auch Produkte in US-Dollar verloren über fünf Jahre im Vergleich zum Franken an Rendite.
Generell gilt: Dividendenfonds eignen sich in einem grösseren Depot als Beimischung zu Aktienfonds, die breit in mehrere Firmen und Branchen investieren. Am besten setzt man auf Fonds, die sich mindestens zehn Jahre lang bewährt haben – auch wenn eine positive Rendite in der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist.
Wichtig: Wer selber in Dividendenfonds investiert, sollte sie aufmerksam überwachen. Für den Vermögensaufbau ist es wichtig, die ausgeschütteten Dividenden wieder zu investieren – nur so kommt der Zinseszinseffekt voll zum Tragen. Wer keine Zeit fürs Anlegen aufwenden will, sollte von Dividendenfonds absehen.