Die Tabelle im PDF zeigt es deutlich: Der Steuerspareffekt beim Sparen mit der dritten Säule ist stark von der Anlagedauer abhängig. Eröffnet ein junger Mensch schon mit 30 Jahren ein 3a-Konto und zahlt er bis 65 jedes Jahr ein, so erzielt er damit eine jährliche Rendite nach Steuern von 1,73 Prozent – unabhängig von der Höhe der Einzahlung. Dies unter der Annahme, dass das 3a-Konto konstant mit 1 Prozent verzinst wird.
Je später man mit dem 3a-Sparen beginnt – und je kürzer damit die Anlagedauer ist –, desto höher ist die jährliche Rendite. Und dieser Gewinn ist auch noch abhängig vom Grenzsteuersatz, wie die Tabelle im PDF zeigt: Bei höheren Löhnen ist auch die Rendite besser. Beim 30-Jährigen steigt sie mit Grenzsteuersatz 35 Prozent auf 2,78 Prozent pro Jahr, falls er bis 65 dabei bleibt.
Erstes Fazit: Wer zum Beispiel im Alter 30 mit 3a-Sparen beginnt und das Geld mit 40 für den Kauf eines Eigenheims bezieht oder für den Start in die Selbständigkeit, hatte eine Anlagedauer von nur 10 Jahren – und damit eine attraktive Rendite. Da lohnt sich das 3a-Kontosparen auf jeden Fall.
Was aber, wenn sich ein jüngerer Mensch das Ziel setzt, ganz gezielt fürs Alter zu sparen? Und davon ausgeht, dass er auf dieses Geld langfristig nicht angewiesen ist?
Dann kann er aus der Tabelle lesen, wie hoch seine Aktienrendite mindestens sein muss, damit er besser fährt als mit dem 3a-Konto. Ein 30-Jähriger mit einem Grenzsteuersatz von 20 Prozent muss also mit Aktien jedes Jahr mindestens 1,73 Prozent holen, um das Konto zu schlagen. Und zwar nach Depot- und Transaktionskosten sowie nach Steuern, weil er ja allfällige Dividenden als Einkommen versteuern muss.
Das ist machbar, wenn man davon ausgeht, dass Aktien auch in Zukunft langfristig sichere Renditebringer sind. Für Florian Schubiger von der Winterthurer Beratungsfirma Vermögenspartner ist klar: «Ein vollständiger Verzicht auf die Säule 3a macht nur für jüngere Anleger Sinn, die ihr gesamtes Anlagevermögen in Aktien investieren möchten.»
Option für Gutverdiener: Sparsumme in Säule 3a und in Aktien aufteilen
Doch das verlangt Mut und eine hohe Risikobereitschaft, denn Aktienanlagen sind im Gegensatz zum 3a-Konto sehr schwankungsanfällig. Und es braucht viel Aufmerksamkeit, um etwa die Kosten im Griff zu behalten. Auch besteht die Gefahr, dass der Aktienanleger auf schlechte Berater und/oder auf die falschen Pferde setzt.
Für Gutverdienende, die sich regelmässiges Sparen überhaupt leisten können und wollen, könnte ein Splitting angesagt sein: Ein Teil der Sparsumme geht in die sichere und festverzinsliche Säule 3a, mit dem anderen Teil setzt man voll auf die risikoreichen Aktien – und zwar in der sogenannten Säule 3b, also im freien Sparen.
Schliesslich gibt es noch das Wertschriftensparen in der Säule 3a. Für jüngere Kleinanleger, die nur gerade einen jährlichen 3a-Beitrag auf die Seite legen können, ist das ein Kompromiss, um trotzdem ein bisschen von allfälligen Börsengewinnen zu profitieren.