Kann man ein Elektroauto an einer normalen Steckdose aufladen?
Ja, aber es ist nicht empfehlenswert. Erstens dauert das Laden eines E-Autos 12 bis 24 Stunden – je nach Batteriegrösse. Zweitens besteht die Gefahr eines Kabelbrands, weil das Kabel zu heiss werden kann. Bei einer speziell dafür vorgesehenen Ladestation, freistehend oder an der Garagenwand montiert, passiert dies nicht.
Was sind die Voraussetzungen für die Montage einer Ladestation?
Sogenannte Wallboxen brauchen eine Dreiphasenwechselspannung wie ein Kochherd oder eine Waschmaschine. Zwischen dem Sicherungskasten und der Ladestation benötigt man ein Installationsrohr für ein leistungsfähiges Kabel.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Steckertypen?
Ein Typ-2-Stecker ist mit 90 Prozent der Schweizer E-Autos kompatibel und in Europa Standard für das Laden mit Wechselstrom. Im privaten Bereich ist er bis 22 Kilowatt (kW) ausgelegt, an öffentlichen Ladestationen kann der Typ-2-Anschluss bis 43 kW laden. Der CCS-Anschluss, Kurzform für Combined Charging System, ist für dreiphasigen Wechselstrom bis 22 kW oder für Gleichstrom bis 350 kW vorgesehen. Er ist an öffentlichen Ladestationen Standard. Der CSS-Anschluss ist ein Typ-2-Stecker mit zwei zusätzlichen Phasen fürs Gleichstromtanken. Der Typ-1-Stecker ist noch in älteren japanischen E-Autos zu finden, neuere Modelle verfügen über einen CHAdeMO-Stecker.
Was kostet eine Ladestation?
Eine Wallbox mit 11 kW Leistung kostet 600 bis 1500 Franken plus Installation. Wer eine Wallbox mit 22 kW kauft, kann schneller laden, muss aber mit Preisen zwischen 1400 und 4400 Franken deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Noch teurer wird es bei Wohnüberbauungen: Dort kommen pro Wallbox 1200 Franken für Ladesteuerungen und das Verteilsystem dazu. In Mehrfamilienhäusern können zusätzlich Kosten für Wartung, Software und Abrechnungen anfallen.
Wie lange dauert das Aufladen eines Auto-Akkus?
Das hängt von der Ladeleistung des Autos ab und ist je nach Modell sehr verschieden. Es gibt Modelle, die eine Ladekapazität von 7,2 kW aufweisen, aber auch Modelle mit 16,5 kW. Auch die Kapazität der Ladestation ist entscheidend. Ein Beispiel: An einer normalen Steckdose mit 3,7 Kilowatt dauert es zehn Stunden, bis eine Batterie mit 35,5 kWh Kapazität ganz geladen ist. Lädt man seinen Akku an einer dreiphasigen Schnellladestation, dauert dies keine Stunde. Die Batterie ist also rund zehn Mal schneller aufgeladen.
Was kostet das «Volltanken» mit Strom?
Das hängt von zwei Dingen ab: zum einen von der Grösse der Batterie, zum anderen von der Ladestation. Lädt man sein E-Auto zu Hause am eigenen Netzanschluss, zahlt man am wenigsten. Teurer wird es an einer öffentlichen Ladestation. Die Beratungsplattform Energieheld.ch rechnet dies anhand eines Beispiels vor: Das Aufladen eines 50-kWh-Akkus kostet an der heimischen Steckdose Fr. 10.50 (bei durchschnittlichen Stromkosten von Fr. 0.21/kWh), an einer Schnellladestation des Anbieters Move Fr. 37.50 – also über drei Mal so viel. Die Summe setzt sich aus einer Aktivierungsgebühr von 2 Franken, dem Strompreis von Fr. 0.59/kWh und dem Mietpreis der Station von Fr. 0.10/Minute zusammen. Angesichts solcher Preisunterschiede lohnt sich die Montage eines eigenen Ladesystems.
Müssen bei Liegenschaften im Stockwerkeigentum alle Wohnungsbesitzer einverstanden sein, damit eine Ladestation montiert werden kann?
Nein. Die Mehrheit der Miteigentümer mit der Mehrheit der Wertquoten genügt in der Regel.