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Je höher die Zinsen, desto höher das Risiko. Das gilt auch für die «schweizerische Obligationsanleihe» der Enespa AG aus Appenzell AI. Sie hat eine Laufzeit von fünf Jahren und lockt mit einem festen Zins von 6,25 Prozent pro Jahr.
Enespa will Plastik und Kunststoffe rezyklieren, in Rohöl umwandeln und das Öl verkaufen. Ob das Konzept Erfolg haben wird, ist ungewiss. Läuft der Laden, kassieren die Anleger vielleicht hohe Erträge. Sollte das Unternehmen Konkurs anmelden, dürfte das Geld der Investoren verloren sein.
Bislang hat Enespa lediglich einen Prototyp einer Recyclinganlage gebaut, der nach Angaben des Unternehmens erfolgreich getestet wurde. Es soll auch Verträge mit potenziellen Abnehmern des produzierten Rohöls geben. Mit dieser Obligation geben Anleger der Enespa ein Darlehen. Damit will das Unternehmen die erste reguläre Anlage bauen.
Stossend: Enespa wirbt auf der Website mit Schlagwörtern wie «Hohe Sicherheit» und «Ohne Kursrisiko», weist aber lediglich im Kleingedruckten auf das Risiko eines Totalverlusts hin. Wer Anteile kauft, muss ausserdem eine hohe Kaufgebühr von 3 Prozent der investierten Summe zahlen.
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Stellungsnahme vom Unternehmer
Sehr geehrter Herr Plott Wir von ENESPA AG kommentieren Ihren Artikel nun zwei Jahre später, weil wir in den nächsten Wochen eine neue Obligation auflegen werden. Die Finma untersuchte die ENESPA im Jahr 2019 und hatte uns nach der Untersuchung in allen Bereichen grünes Licht gegeben. Durch die im Jahr 2019 eingegangene Partnerschaft mit Biofabrik Technologie GmbH können wir uns neu voll auf den wirtschaftlichen Betrieb von Recycling-Anlagen mit dem Thermolyseverfahren konzentrieren. Das Anlage-Entwicklungsrisiko ist nun ausgelagert. Die erste Anlage mit 5 Recycling-Modulen ist vorfinanziert und die Produktion der Module angelaufen. Nach aktueller Planung werden wir Ende 2020 den Betrieb der ersten Recycling-Anlage in Deutschland in Betrieb nehmen. Unsere Planerfolgsrechnung zeigt, dass der Betrieb hoch wirtschaftlich ist. Zur Finanzierung der weiteren Anlagen führten wir eine Kapitalerhöhung durch und werden in den nächsten Wochen zusätzlich eine neue Obligation auflegen mit einer Laufzeit von 4 Jahren und einem Coupon von 4.5%. Da die Finma immer noch über kein Freigabeverfahren für das Anbieten von Obligationen verfügt, haben wir uns entschieden, eine Obligation über unsere 100%-Tochtergesellschaft ENESPA AG, aufzulegen. Die ENESPA AG, Balzers wird mit dem neuen Kapital direkt die Investitionen bei der Spatroll GmbH in Deutschland finanzieren. Die Zinsen der Investoren aus dem Jahr 2018 wurden übrigens immer bedient. Für weitere Informatio