Wer seine Arbeit vorübergehend aufgibt und aus der Pensionskasse des Betriebs austritt, muss sein angespartes Vorsorgegeld vorübergehend parkieren. Es gibt zwei Möglichkeiten: Man deponiert das Geld entweder auf dem Freizügigkeitskonto einer Bankstiftung oder im Rahmen einer Freizügigkeitspolice bei einer Versicherung. Mit solchen Policen ist meist der Todesfall versichert.
Die Zinsen für Freizügigkeitskonten der Banken sind heute mickrig. Die Bank CIC bietet mit 0,25 Prozent noch das beste Angebot. Danach kommen die Tessiner Kantonalbank und die Bezirkssparkasse Dielsdorf mit 0,15 Prozent.
Das Problem: Das Gesetz schreibt nur den Pensionskassen auf dem Altersguthaben der Versicherten einen Mindestzins vor. Er beträgt heute 1 Prozent. Für die Freizügigkeitskonten der Bankstiftungen gilt die Vorschrift nicht. Deshalb ist der Zins hier tiefer als bei den Pensionskassen.
Aus diesem Grund ist es nicht nur vorgeschrieben, sondern auch vorteilhaft, das Geld umgehend in die Pensionskasse des Arbeitgebers einzuzahlen, sobald man eine neue Stelle antritt. Ein weiterer Unterschied: Bei Erreichen des Rentenalters kann man bei Pensionskassen in der Regel wählen, ob man das Kapital oder eine Rente beziehen will. Bei Freizügigkeitskonten gibts nur das Kapital, keine Rente.
Freizügigkeitspolicen gibts meist nur noch für bestehende Kunden
Noch vor fünf Jahren waren Freizügigkeitspolicen von Versicherungen eine lohnende Alternative zum Freizügigkeitskonto bei einer Bank. So verzinste Swisslife 2015 ihre Policen mit 1,125 Prozent – mehr, als die Banken auf ihren Freizügigkeitskonten gaben. Die Helvetia zahlte auf ihrer Freizügigkeitspolice immerhin noch 0,7 Prozent Zins.
Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Versicherungen wie die Zürich, die Mobiliar oder die Axa strichen Freizügigkeitspolicen aus dem Sortiment. Andere bieten nach wie vor Freizügigkeitspolicen an, aber nur noch für bestehende Kunden. Alle ausser der Generali sind höchst zurückhaltend mit Informationen auf ihren Websites zu Zinssatz und Angebot.
Das beste garantierte Angebot für jedermann hat noch die Generali: einen Zinssatz von 0,1 Prozent bis Ende 2020. Bei der Helvetia liegt der garantierte Zinssatz bei Freizügigkeitspolicen bei 0,05 Prozent.
Swisslife bietet bei den Freizügigkeitspolicen heute einen Zins von 0 Prozent – und auch das nur, sofern die Freizügigkeitsgelder aus einer bei Swisslife betreuten Vorsorgelösung stammen. Dasselbe gilt für Baloise und Allianz: Eine Freizügigkeitspolice erhält nur noch, wer bereits in ihren Sammelstiftungen versichert ist.