Gaming-Anlagen bergen Risiken

Immer mehr Leute spielen Videogames. Der stark wachsende Markt verlockt auch private Anleger, in die Branche zu investieren. Doch solche Anlagen bedeuten nicht automatisch hohe Gewinne.

PGL Major 2021, Stockholm: E-Sport-Unternehmen werden an der Börse gehandelt (Bild: Keystone)

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K-Geld 02/2022

30.03.2022

Andreas Minor

Ob am Computer, an Spielkonsolen wie der Playstation, via App oder im Internet: 2,7 Milliarden Menschen spielen heute Computergames – Tendenz steigend. Um ihre Leidenschaft auszuleben, brauchen sie Chips und Motherboards, Bildschirme, Software, Virtual- und Augmented-Reality-Brillen, Datenknoten, Speicherfarmen, Clouds, Computermäuse und Tastaturen.

Auch das Ausrichten grosser Videospielwettkämpfe und der Handel mit den TV-Übertragungsrechten...

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Auch das Ausrichten grosser Videospielwettkämpfe und der Handel mit den TV-Übertragungsrechten sind ein lukratives Geschäft. Bei solchen sogenannten E-Sport-Events verfolgen Zehntausende das Duell zwischen den besten Gamern live.

Der stark wachsende Markt verlockt private Anleger, in die Branche zu investieren. Seit Mitte 2018 gibt es den MVIS Global Video Gaming and eSports Index. Er umfasst die Aktien der grössten Videogame- und E-Sport-Unternehmen. Seit seiner Lancierung gewann er 89,4 Prozent dazu, im sonst sehr guten Börsenjahr 2021 hingegen nur 1,6 Prozent. Zum Vergleich: Der S & P 500, der die Aktien der 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen umfasst, legte seit Mitte 2018 «nur» 55,9 Prozent zu. Im vergangenen Jahr lag die Performance allerdings bei 32 Prozent. Trotz Wachstum ist also bei der Gaming-Industrie Vorsicht angezeigt.

Eine Möglichkeit für Anleger, in die Gaming-Branche zu investieren, sind folgende Fonds:

VanEck Vectors Video Gaming and eSports ETF: Dieser Fonds (Valor 48637719) bildet den vorgenannten MVIS Global Video Gaming & eSports Index nach. Er gilt als erster börsengehandelter Indexfonds (ETF), der Anlegern Zugang zu einem diversifizierten Portfolio von E-Sport- und Gaming-Unternehmen bietet. An den Start ging er am 24. Juni 2019. Seither legte er rund 75 Prozent zu, in den letzten 12 Monaten ging es aber fast 12 Prozent bergab. Der Fonds verfügt über ein Volumen von 619 Millionen Dollar, und die jährlichen Kosten betragen 0,55 Prozent. Im Korb des ETF liegen 25 Aktien. Das chinesische Internetunternehmen Tencent (8 Prozent), die US-Chipproduzenten Nvidia (8 Prozent) und AMD (7 Prozent) haben die grössten Fondsanteile. Es folgen der japanische Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo, der US-Game-Entwickler Activision Blizzard und der Onlinespiele-Entwickler Sea Limited aus Singapur mit je 6 Prozent.
Global X Video Games & Esports ETF: der zweite börsengehandelte Indexfonds (Valor 59012689), der ganz auf die Gaming-Industrie setzt. Die Kosten liegen bei 0,5 Prozent pro Jahr. Mit rund 9 Millionen Dollar Fondsvolumen handelt es sich um einen winzigen ETF. Er bildet seit dem Dezember 2020 den Solactive Video Games & Esports Index nach. Die darin aufgenommenen Unternehmen müssen die Hälfte ihrer Umsätze mit Videospielen, E-Sport oder entsprechender Hard- oder Software erzielen. Seit seiner Lancierung verlor der Global X Video Games & Esports ETF trotz positivem Börsenumfeld 2,7 Prozent.

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