Die Gesundheitsindustrie erzielt weltweit einen Umsatz von rund 4000 Milliarden Franken pro Jahr. Er wächst jährlich um etwa 4 Prozent, schreibt HBM Healthcare Investments. Die börsenkotierte Schweizer Beteiligungsgesellschaft HBM investiert im weltweiten Gesundheitsmarkt.
Im Geschäft mit der Gesundheit mischen Schweizer Unternehmen ganz vorne mit. Neben den beiden Basler Pharmariesen Novartis und Roche sind es auch Zulieferer wie Lonza und Siegfried. Führend im Bereich der Medizintechnik sind Sonova (Hörgeräte), Straumann (Zahnimplantate), Coltene (zahnmedizinische Geräte), Ypsomed (Insulin-Stifte), Tecan (Laborausrüstungen) und IVF Hartmann (Verbands- und Desinfektionsmaterial).
Im Schweizer Aktienmarkt haben Anleger die Qual der Wahl. So gibt es etwa von den Beteiligungsgesellschaften BB Biotech und HBM Healthcare Aktien zu kaufen. Sie investieren breit diversifiziert in Biotechfirmen. Diese entwickeln die Medikamente von morgen. Es ist riskant, sich im Frühstadium an solchen Unternehmen zu beteiligen – kann aber auch sehr lukrativ sein. Der Wert der Aktien der beiden Beteiligungsgesellschaften hat sich in den vergangenen zwölf Jahren – inklusive Dividenden – verfünffacht. Zudem sind die aktuellen Dividendenrenditen attraktiv. Sie belaufen sich bei BB Biotech auf 5,2 Prozent, bei HBM Healthcare auf 2,4 Prozent.
Bei Fonds als Alternative zu Aktien lohnt sich der Blick ins Ausland
Wer nicht in Einzeltitel investieren will, kann Fonds kaufen. Dabei lohnt sich ein Blick über die Landesgrenze: Der Comstage Stoxx Europe 600 Health Care ETF kostet pro Jahr nur 0,25 Prozent der angelegten Summe. Das ist sehr günstig. Seit dem Start Ende August 2008 legte der börsengehandelte Fonds um 110 Prozent zu – in Franken, inklusive Dividenden. Der Fonds investiert je 15 Prozent in Roche und Novartis. Dahinter folgen die britischen Pharmakonzerne Astrazeneca und Glaxo Smith Kline mit je neun Prozent. Beide Firmen stellen diverse Medikamente und Impfstoffe her. Zudem gehören die Aktien des französischen Pharmamultis Sanofi, des dänischen Insulinspezialisten Novo Nordisk und der deutschen Bayer-Gruppe zu den grössten Positionen im Fonds.
Wer noch günstiger – mit jährlichen Fondskosten von nur 0,15 Prozent – in den Gesundheitssektor investieren möchte, muss jenseits des Atlantiks anlegen. Der iShares S&P 500 Health ETF investiert einen Zehntel des Fondsvermögens in Johnson & Johnson. Dieses US-Unternehmen verkauft fast alles im Gesundheitswesen. Die Palette reicht von blutdrucksenkenden Pillen bis zum künstlichen Hüftgelenk. Nach Johnson & Johnson folgen weitere amerikanische Grössen wie Merck und Pfizer, bekannt für das Potenzsteigerungsmittel Viagra. Seit Auflage des Fonds im November 2015 legte er in Franken gemessen um 36 Prozent zu. Der Fonds wird in US-Dollar gehandelt.
Wer lieber in Medizintechnik investiert, kann zum MIV Global Medtech Fund greifen, der jährlich knapp 1,6 Prozent kostet. Trotz den relativ hohen Kosten vervierfachte sich der Fonds seit Lancierung im März 2008.