Geld sicher parkieren? Dazu eignen sich Kassenobligationen einer Bank. Bei dieser Sparform geben die Kunden der Bank ein Darlehen mit einer fixen Laufzeit. Dafür zahlt das Geldinstitut einen festen Zins. Er ist in der aktuellen Tiefzinsphase nicht attraktiv (siehe Kasten). Das ist aber immer noch mehr als der Ertrag auf dem normalen Sparkonto. Bei den besten achtjährigen Kassenobligationen zum Beispiel liegt der Zins zwischen 0,8 und 0,55 Prozent (siehe Seite 23). Für fünfjährige Laufzeiten gibt es 0,5 bis 0,3 Prozent.
Doch was resultiert unter dem Strich, wenn man nicht nur den Zins, sondern auch die Kosten betrachtet? K-Geld verglich zehn Banken, die am Stichtag (21.3.2018) bei den achtjährigen Kassenobligationen den besten Satz boten. Gerechnet wurde mit einer Anlagesumme von 100000 Franken (siehe Tabelle). Bei der erstplatzierten Cembra Money Bank resultieren nach acht Jahren 6400 Franken Nettoertrag, bei der letztplatzierten Bank SLM (früher Spar- und Leihkasse Münsingen) nur 3670 Franken. Das ist ein Unterschied von rund 2700 Franken.
Die Details in der Tabelle:
Die erste Zeile zeigt den aktuellen Zins für achtjährige Kassenobligationen.
Die zweite Zeile listet die unterschiedlichen Gebühren auf, die von einzelnen Banken verlangt werden. Zum Beispiel eine Jahresgebühr, die sich zwischen 0,075 und 0,085 Prozent der parkierten Summe bewegt. Dazu kommen oft noch Saldierungsgebühren von meist 10 Franken. Die Bank SLM kassiert nebst der Jahresgebühr noch eine Kontoführungsgebühr von 5 Franken pro Jahr. Die AEK Bank 1826, Cembra Money Bank und WIR-Bank verlangen keine Gebühren.
Die unterste Zeile zeigt den Nettoertrag, also den Zinsertrag minus Kosten. Dies unter der Annahme, dass 100000 Franken in eine achtjährige Kassenobligation angelegt wurden. Die Kosten sind für den gesamten Zeitraum von acht Jahren gerechnet. Sie bewegen sich – inklusive Saldierungsgebühr – von null bis 730 Franken. Dazu kommen jeweils noch die Steuern auf den Zins.
Die wichtigsten Tipps zum Thema Kassenobligationen:
Achten Sie nicht nur auf den Zins, sondern auch auf die Gebühren. Bei einigen Banken können noch Depotkosten dazukommen.
Bei jeder Bank sind nur die hauseigenen Kassenobligationen erhältlich.
Die Stückelung beträgt oft 1000 Franken. Es kann aber auch sein, dass die Bank eine Mindestanlagesumme von 5000 Franken verlangt – wie zum Beispiel die Cembra Money Bank.
Für die regelmässigen Zinszahlungen sowie für die Rückzahlung der Kassenobligation braucht es bei der betreffenden Bank ein sogenanntes Verbindungskonto. Das kann ein Privat- oder ein Sparkonto sein. Achtung: Bei Privatkonten können Kontoführungsgebühren anfallen, Sparkonten sind meist gratis.
Beachten Sie, dass es bei Sparkonten oft bestimmte Rückzugsbedingungen gibt. Das bedeutet: Wenn Sie sich eine Kassenobligation auf ein Sparkonto auszahlen lassen, kann es sein, dass Sie ein paar Monate Kündigungsfrist abwarten müssen, bis Sie das Geld kostenlos vom Konto abziehen können. Wollen Sie Ihr Geld früher, kann Sie das eine sogenannte Nichtkündigungskommission von 2 Prozent der «unzulässig» bezogenen Summe kosten.
Kaufen Sie Kassenobligationen nur mit Geld, das Sie für die betreffende Zeitperiode nicht brauchen. Eine vorzeitige Kündigung – also vor Ablauf der fest abgemachten Vertragszeit – kostet ebenfalls 2 Prozent der Anlagesumme.
Kassenobligationen fallen unter die Einlagensicherung von 100000 Franken pro Kunde und Bank. Bei den meisten Kantonalbanken greift die Staatsgarantie.
Vorsicht bei «Langläufern»
Ende Januar 2018 hatten Schweizerinnen und Schweizer 3,8 Milliarden Franken in Kassenobligationen investiert.
Das ergibt sich aus der Statistik der Schweizerischen Nationalbank. Bei der Cembra Money Bank zeichneten die Kunden im Jahr 2017 Kassenobligationen für insgesamt rund 730 Millionen Franken – und zwar mit Laufzeiten von drei bis acht Jahren. Das zeigt: Kassenobligationen sind nach wie vor beliebt.
Allerdings: Aktuell deuten die Anzeichen auf steigende Zinsen. Wenn man jetzt eine langjährige Kassenobligation kauft, könnte das zum Nachteil werden, weil der (tiefe) Zins für die ganze Laufzeit fix ist. So gesehen sind Kassenobligationen mit langen Laufzeiten zurzeit eher nicht empfehlenswert.