Die Zinssätze für Sparkonten von Erwachsenen liegen fast bei Null. Einen spürbaren Unterschied zwischen der Verzinsung eines Spar- und Privatkontos gibt es kaum noch. Deshalb lohnen sich Sparkonten nicht mehr (K-Geld 3/2019). Die Situation für Kinder und Jugendliche sieht etwas besser aus: Sie erhalten auf Sparkonten etwas höhere Zinsen. Das zeigt ein Vergleich von K-Geld bei 15 Banken.
Credit Suisse: Vorzugszins mit Nachteilen
Ergebnis: Den höchsten Zins offeriert die Credit Suisse: Sie zahlt beim Kinderkonto «Viva Kids» 5 Prozent Zins – allerdings nur bis zur Grenze von 1000 Franken (siehe Tabelle). Danach gibt es noch 0,5 Prozent. Das Konto können Kinder bis zum 12. Geburtstag halten. Aus 1000 Franken werden so in zwölf Jahren 1600 Franken – ohne Zinseszinsen. Das allerdings unter der Annahme, dass die Bank die Zinsen in den nächsten Jahren nicht reduziert. Dazu ist sie laut den Geschäftsbedingungen berechtigt. Der Haken: Voraussetzung für «Viva Kids» ist ein Privatkonto von mindestens einem Elternteil bei der CS. Dort beträgt allein die jährliche Kontoführungsgebühr 60 Franken. Die Kontopflicht eines Elternteils gilt auch für das Sparkonto mit dem zweitbesten Zins: Die Crédit Agricole next Bank zahlt auf dem «CA Junior» 1,5 Prozent – und das bis zum 18. Geburtstag.
Bei allen übrigen Banken im Vergleich können Sparkonten unabhängig von der Bankbeziehung der Eltern eröffnet werden. Die Zinssätze reichen von 0,25 Prozent bei der Aargauischen Kantonalbank sowie der UBS bis 0,6 Prozent bei der Migros-Bank. Diese Zinssätze gelten – je nach Bank – für Maximalbeträge von 20000 bis 50000 Franken. Danach sinken die Zinsen auf einen deutlich tieferen Wert oder sogar auf Null. Zum Vergleich: Die Teuerung betrug letztes Jahr 0,9 Prozent, dieses Jahr rechnen Experten mit 0,5 Prozent.
Aufgepasst: Geldbezüge vom Kindersparkonto sind nicht immer kostenlos. Bei Migros-Bank, Postfinance und UBS ist die Zahl der Gratisbezüge begrenzt. Zusätzliche Abhebungen kosten 5 bis 8 Franken. Bei allen Banken – ausser der Crédit Agricole next Bank – dürfen Kunden pro Monat oder Jahr nur einen bestimmten Betrag abheben. Wer diese maximale Rückzugslimite überschreitet und die Kündigungsfrist (je nach Bank 31 Tage bis drei Monate) nicht einhält, muss eine Strafgebühr von bis zu 2 Prozent zahlen.
Bei Geschenksparkonten für Kinder gelten ähnliche Bedingungen
Ein Jugendsparkonto lautet auf den Namen des Kindes und wird in der Regel durch die Eltern eröffnet. Die Banken des K-Geld-Vergleichs bieten auch Geschenksparkonten an. Sie lauten auf den Namen des Eröffners, etwa eines Göttis oder einer Grossmutter. Spätestens am 18. Geburtstag kann das Kind selber über das Geschenksparkonto verfügen. Für solche Konten gelten dieselben Zinssätze und Rückzugsbedingungen wie für die Jugendsparkonten. Ausnahme: Die Luzerner Kantonalbank zahlt auf ihrem «Geschenksparkonto blu» 0,5 Prozent Zins, auf dem «Sparkonto blu» nur 0,3 Prozent.
Einige Banken, etwa die Aargauische Kantonalbank, die St. Galler Kantonalbank und die UBS, werben auch für Fonds-Sparpläne oder Fonds-Konten für Kinder und Jugendliche. Die Banken reduzieren oder streichen dabei die Depot- sowie Kauf- und Verkaufsgebühren. Die Kosten für die Verwaltung der Fonds fallen aber dennoch an. Zudem sind Fonds den Schwankungen der Börse ausgesetzt. Übernimmt ein gerade volljährig gewordener Jugendlicher den Fonds in einem Börsentief, hat er möglicherweise nicht die Geduld, diese Phase durchzustehen. Andererseits sind die Renditechancen eines Wertschriftenfonds bei einem Anlagehorizont von 18 Jahren deutlich höher als bei einem Sparkonto.