2016 war für Anleger kein hervorragendes Jahr. Wer allerdings sein Geld geschickt in einen Mix von Obligationen und Aktien investierte, konnte dennoch eine positive Rendite erzielen. Dies geht aus den Indizes der Bank Pictet hervor. Die in der Tabelle aufgeführten Indexreihen zeigen die Wertentwicklung von Geldanlagen, die sich aus in- und ausländischen Obligationen und Aktien zusammensetzen. 2016 resultierte ein Plus von 2,6 bis 4,6 Prozent.
Die Indizes der Bank Pictet werden speziell von Pensionskassen und anderen Grossinvestoren stark beachtet – als Messlatte für die selber erzielten Renditen (siehe K-Geld 1/2016). Sie dienen aber auch all jenen privaten Sparern als Vergleichsmassstab, die in ihren Wertschriftendepots hauptsächlich Obligationen und Aktien haben. Zum Beispiel in Form von Mischfonds oder Vermögensverwaltungsmandaten. Dabei gilt:
BVG 25: Ein Viertel der gesamten Geldanlage entfällt auf Aktien. Obligationen machen den grossen Rest aus. Der Index eignet sich als Messlatte für eine Anlagestrategie mit einer Aktienquote von 20 bis 30 Prozent.
BVG 40: Auch hier signalisiert die Zahl die Aktienquote. Dieser Index kann als Vergleichsmassstab für Geldanlagen mit 30 bis 50 Prozent Aktien dienen.
BVG 60: Dieser Index kann für Aktienquoten von 50 bis 70 Prozent herangezogen werden.
Achtung: Die Indizes blenden sämtliche Kosten wie Kauf- und Verkaufskommissionen, Vermögensverwaltungs-, Depot- und Produktgebühren aus. Erreicht oder übertrifft die eigene Geldanlage die passende Messlatte trotzdem, kann man sehr zufrieden sein. Ein Rückstand von 1 Prozent pro Jahr unter Einbezug aller Kosten ist in Ordnung. Bei 2 Prozent und mehr sollten jedoch die Alarmglocken läuten.
Wichtig ist der Durchschnitt mehrerer Jahre
Wobei man ein einzelnes Jahr nicht überbewerten sollte. Es kommt auf den längerfristigen Durchschnitt an. Beispiel für einen konservativen Anleger mit etwa 25 Prozent Aktien. Seine Geldanlage hat in den fünf vergangenen Jahren netto, unter Berücksichtigung der Kosten, ein Wachstum von 14 Prozent verzeichnet – das sind knapp 2,7 Prozent pro Jahr. Der entsprechende Index legte aber um 4,9 Prozent pro Jahr zu (siehe Tabelle im PDF). Die Differenz zum Index von jährlich 2,2 Prozent ist eindeutig zu gross.
Das einfachste Mittel, den Rückstand möglichst gering zu halten: Kosten senken! Das grösste Potenzial bietet der Wechsel zu Index- oder indexnahen Fonds und zu Banken mit tieferen Gebühren (Depot, Courtagen, Anlagepakete). Auch ganz wichtig: Möglichst wenig handeln. Wer einen Vermögensverwalter hat, sollte von ihm die Umsetzung dieser Kostensenkungsprinzipien verlangen.