Anlageberater Swen Ottiger schlug mit seiner Performance AG in Wollerau SZ potenziellen Kunden vor, hohe Beträge in ein hochriskantes Immobilienprojekt der deutschen Multitalent Investment GmbH zu investieren. Wer sich von Ottiger nicht überzeugen lässt, den bittet er trotzdem zur Kasse.

Diese Erfahrung machte Rolf Steinemann aus Schaff­hausen. Er wurde von Ottiger bedrängt, 100'000 Franken seines Vorsorgegeldes anzulegen. ­Steinemann hatte vor Vertragsabschluss aber ein schlechtes Gefühl. Dieses verstärkte sich, als er merkte, dass Ottiger von seinem Geld jedes Jahr 800 Franken Provision für sich abgezwackt hätte (K-Geld 1/2024).

Steinemann lehnte den Vertrag ab und erhielt wenig später eine Rechnung von 2500 Franken für eine «Pensionsplanung» und aufgeführte «Besprechungen». Ottiger verlangte 210 Franken pro Stunde und Fr. 383.75 für die «Mandatsniederlegung». Steinemann zahlte nicht. Ottiger klagte ihn am Kantonsgericht Schaffhausen ein. Ein Mandatsvertrag besteht nicht.

Auch ein anderer K-Geld-Leser erhielt nach dem abgelehnten Angebot eine Honorarrechnung – über fast 10'000 Franken. Auch hier besteht kein schriftlicher Mandatsvertrag.

Swen Ottiger schreibt K-Geld, er nehme mit Unverständnis zur Kenntnis, dass man glaube, ­seine Arbeit sei kostenlos. Der Hono­raransatz sei in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Performance AG festgehalten.