Weder Hausrat- noch Privathaftpflichtversicherung sind obligatorisch. Es ist jedoch ratsam, beide Policen abzuschliessen. Denn der Verlust der Wohnungs- oder Hauseinrichtung, etwa durch einen Brand oder Wasserschaden, dürfte die finanziellen Möglichkeiten der meisten Haushalte übersteigen. Und die Privathaftpflichtversicherung kann vor dem finanziellen Ruin schützen. Grund: Wer einer anderen Person oder dem Eigentum Dritter Schaden zufügt, haftet dafür mit seinem ganzen Einkommen und Vermögen. Solche Forderungen können in die Millionen gehen.
K-Geld hat bei grossen Versicherungsgesellschaften Offerten eingeholt. Dies für drei verschiedene Musterhaushalte: für eine junge Single-Frau und ein Ehepaar in einer Mietwohnung sowie für eine vierköpfige Familie im Eigenheim (siehe Tabellen im PDF). Bei der Privathaftpflicht ist bei allen drei Musterhaushalten der Zusatz «Gelegentliches Fahren fremder Autos» enthalten.
Resultate des Vergleichs mit Standardeckung: Es lohnt sich, vor Abschluss einer Versicherung verschiedene Offerten einzuholen. Denn das Sparpotenzial ist beträchtlich. Die Jahresprämie für die Kombination Hausrat/Privathaftpflicht für die Musterfamilie kostet bei der teuersten Versicherung Elvia (Internetvariante) Fr. 741.90, bei der günstigsten Axa nur Fr. 550.–. Mit der richtigen Wahl lassen sich hier also Fr. 191.90 oder 25,9 Prozent sparen. Beim Paarhaushalt beträgt das Sparpotenzial 24,2 Prozent und beim Single-Haushalt sogar 67,2 Prozent. Diese Einsparung ergibt sich, weil die Internetversicherung Baloisedirect.ch junge Leute bis 30 Jahre mit einem günstigen Kombiprodukt lockt.
Der Abschluss von Hausrat- und Haftpflichtversicherung über das Internet statt via Agentur ist aber nicht generell günstiger. Dem Vergleich zufolge können die konventionellen Versicherungsprodukte mit jenen auf dem Internet preislich durchaus mithalten. Im Einzelfall kann Letzteres – wie bei Elvia.ch und dem Familienhaushalt – sogar die teuerste Lösung sein.
Viele Versicherte schliessen Hausrat- und Privathaftpflicht im Paket ab. Das ist für die Versicherer attraktiv. Allerdings kennen nur Allianz, Helvetia, Mobiliar und Vaudoise einen Kombirabatt. Er wird zudem nicht in allen Fällen gewährt und beträgt bei den offerierten Prämien 0,3 bis 9,6 Prozent.
Bei Hausrat- und Privathaftpflichtpolicen handelt es sich um standardisierte Produkte. Sie unterscheiden sich bei der Deckung nur geringfügig. Laut Versicherungsfachfrau Andrea Roth vom VZ Vermögenszentrum ist «die Grunddeckung in etwa immer dieselbe». Wer keine besonderen Bedürfnisse habe, könne deshalb aufgrund des Preises entscheiden und die günstigste Versicherung wählen.
Hausrat, Privathaftpflicht: Auf Vertragsdauer achten
Offerten vergleichen: Es lohnt sich, mehrere Offerten einzuholen, denn die Prämienunterschiede sind gross (siehe Tabellen im PDF). Achten Sie darauf, dass die Offerten genau Ihren Vorgaben entsprechen. Versicherer bauen zum Teil auch nicht gewünschte Zusatzdeckungen ein.
Vertrag: Bestehen Sie auf einjährigen Verträgen. Sich länger zu binden, bringt keinen nennenswerten Vorteil.
Unterversicherung: Kontrollieren Sie alle fünf bis zehn Jahre und nach grösseren Neuanschaffungen, ob die Versicherungssumme noch dem Neuwert des Hausrats entspricht. Bei Unterversicherung droht sonst im Schadenfall eine Leistungskürzung.
Deckungssumme: Wählen Sie bei der Privathaftpflicht eine Deckungssumme von 5 oder 10 Millionen Franken – gehen Sie nicht auf Offerten mit 2 oder 3 Millionen ein.
Selbstbehalt Mieterschäden: Wählen Sie einen Privathaftpflichtversicherer, der keinen Selbstbehalt verlangt.
Wohneigentümer: Wählen Sie eine Gesellschaft, die Ihnen bei der Privathaftpflicht wegen des Wegfalls des Mieterrisikos einen Rabatt gibt.