Im vergangenen Jahr kauften Schweizer fast 66 700 neue Autos mit einem alternativen Antrieb. Das entspricht einem Anteil von über 28 Prozent aller Neuzulassungen, der auf Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffautos entfällt. Im Vorjahr waren es erst 13 Prozent. Mit über 5000 Verkäufen war das Model 3 von Tesla im letzten Jahr das zweitbeliebteste Fahrzeug der Schweiz.
Die Tesla-Aktie legte seit Juni 2019 um mehr als das 20-Fache zu
An der Börse stieg der Preis der Tesla-Aktie seit Juni 2019 um mehr als das Zwanzigfache. Das ergibt einen Marktwert des Unternehmens von 743 Milliarden Franken. Offen bleibt, ob der heutige Preis der Tesla-Aktie gerechtfertigt ist. Pro Jahr produziert der US-Konzern nur etwa 600 000 Fahrzeuge. Zum Vergleich: Toyota – auch ein Pionier mit alternativen Antrieben – verkauft pro Jahr mehr als zehn Millionen Fahrzeuge und ist an der Börse «nur» 209 Milliarden Franken wert.
Tesla-Fans weisen darauf hin, dass die US-Firma kein reiner Autobauer sei, sondern auch Batterien und Solaranlagen verkaufe. Das trifft zu, rechtfertigt aber nicht jeden Preis für eine Tesla-Aktie.
Weniger riskant ist es, Fonds zu kaufen, welche die ganze Wertschöpfungskette abdecken. Diese reicht vom Abbau von Batteriemetallen wie Lithium über chemische Prozesse bis zur Produktion der Batterien und zum Autohersteller. Beispiele von kostengünstigsten Fonds aus diesen Sektoren:
Global X Lithium & Battery Tech ETF (Valor 30340267)
Dieser US-Fonds kostet Anleger jährlich 0,75 Prozent der investierten Summe. Seit dem Corona-Crash im März 2020 stieg der Wert eines Anteils um 270 Prozent (siehe Grafik im PDF). Seit 2010 erzielten Anleger im Durchschnitt pro Jahr 5,7 Prozent Rendite.
Der Fonds investiert hauptsächlich in die Wertschöpfungskette moderner Batterien. Mit einem Anteil von fast zehn Prozent bilden die Aktien des Lithium-Förderers Albemarle die grösste Position. An zweiter Stelle rangiert BYD. Das chinesische Unternehmen ist der weltgrösste Produzent von Akkus und baut Elektroautos- und -busse, primär für China. Tesla folgt in der Gewichtung des Fonds auf Rang 3 mit fast 9 Prozent Anteil.
L&G Battery Value-Chain ETF (Valor 40032911)
Der Fonds des britischen Finanzhauses Legal and General ist in Franken handelbar und mit einer Jahresgebühr von 0,49 Prozent relativ günstig. Seit Januar 2018 erzielte der Fonds in Franken gerechnet eine durchschnittliche Jahresrendite von 17,4 Prozent.
Er hält ebenfalls Aktien der Unternehmen BYD und Tesla (7,5 respektive 5,4 Prozent). Dahinter folgen die australischen Lithium-Förderer Pilbara Minerals, Galaxy Resources und Mineral Resources. Auch die Aktien des US-Schürfers Livent, der primär in Argentinien Lithium abbaut, sind in den Top 10. Besonders gut rentiert haben zuletzt die Aktien des südkoreanischen Batterieherstellers Samsung SDI.
iShares Electric Vehicles and Driving ETF (Valor 44880650)
Auch die grösste ETF-Firma iShares hat einen Fonds zum Thema. Er ist mit einer Jahresgebühr von 0,4 Prozent der günstigste ETF. Und auch der jüngste der drei Fonds. Er wurde im Februar 2019 aufgelegt und brachte seither in Franken eine Jahresrendite von 19,4 Prozent. Die Anlagerisiken sind in diesem Fonds etwas besser gestreut. Die grössten Positionen Tesla und BYD machen nur je 4 Prozent aus. Dahinter folgen etliche Aktien mit einem Gewicht von rund 2,5 Prozent: viele klassische Automobil-Titel, wie jene von Kia Motors (Korea), Fiat Chrysler (Italien), Maruti Suzuki (Indien) und General Motors (USA). Auch Zulieferer wie Nvidia, Aptiv, Xilinx und Hexagon sind prominent vertreten.