«Vielversprechende Alternativen» stand über dem Ende Oktober an die Kunden verschickten Schreiben von Skandia. Eigentliche Nachricht war aber, dass der Skandia Maturity Protected Fund 2022 (ISIN: LU0271866880) ab Dezember 2015 keine Neugelder mehr entgegennimmt.
Davon betroffen sind Kunden mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung. Mit den Prämien, die sie zahlen, sichern sie einerseits ihr Todesfallrisiko ab. Andererseits enthält der Vertrag einen Sparteil. Das Geld wird im Rahmen der 3. Säule in Wertschriften angelegt.
Der erwähnte Fonds ist ein Garantiefonds. Er schützt das einbezahlte Kapital zu 100 Prozent. Das ist attraktiv für Kunden, die auf Sicherheit bedacht sind. Umso weniger verstehen sie, dass Skandia den Entscheid der UBS, den Fonds zu schliessen, stützt. Damit sind keine Neueinzahlungen mehr möglich, und die Skandia bietet nur Alternativfonds mit weniger Kapitalschutz an.
Mit festverzinslichen Anlagen lässt sich kaum noch Geld verdienen
Um einen Kapitalschutz zu gewähren, muss der Fondsmanager einen Teil der Anlagegelder – zum Beispiel 80 Prozent – in festverzinsliche Papiere investieren. Nur sie garantieren über eine bestimmte Laufzeit fixe Einnahmen. Mittels dieser Zinseinnahmen wächst das investierte Kapital über eine bestimmte Periode von 80 auf 100 Prozent – die garantierte Summe. Die restlichen 20 Prozent des Anfangskapitals steckt der Manager in risikoreichere Anlagen. Macht er damit Gewinne, profitieren auch die Versicherten. Macht er Verluste, ist das nicht ihr Problem – ihr Kapital ist geschützt.
In der aktuellen Situation lässt sich der tiefen Zinsen wegen mit festverzinslichen Anlagen aber kaum noch Geld verdienen. Dennoch sind die Fondsmanager gezwungen, fast das ganze Kapital in Zinspapiere zu stecken. Nur so können sie einen 100-prozentigen Kapitalschutz garantieren.
Vor diesem Hintergrund hat die UBS entschieden, den bisherigen Fonds stillzulegen. Für die Anlage von Neugeldern bietet die Skandia den Kunden unter anderen einen Fonds der UBS mit einem 90-prozentigen und einen von Pictet mit einem 85-prozentigen Kapitalschutz an.
Bei K-Geld sind viele Anfragen verunsicherter Skandia-Kunden eingetroffen. Einige fragen sich, ob sie aus dem Vertrag aussteigen können.
Ein Ausstieg ist immer möglich, aber mit Kosten verbunden. Die Gesellschaft wird den Rückkaufswert erstatten – die bisher einbezahlten Beträge plus Zinsen, abzüglich Kosten für die Verwaltung und den Versicherungsschutz. Für den Versicherungsnehmer ist das immer ein schlechtes Geschäft. Zudem ist eine Neuanlage des Geldes wegen der tiefen Zinsen schwierig. Auch die Prämienfreistellung ist keine gute Alternative.
Wer die Versicherung weiterführen will, muss entscheiden, ob er eine möglichst hohe Kapitalschutzgarantie mit minimaler Rendite haben will oder ob er bereit ist, die Aussicht auf Rendite über den Preis einer geringeren Sicherheit zu bezahlen. Am meisten Sicherheit im neuen Skandia-Angebot bietet der Life Investment 90% Protected Fund der UBS.
Gemischte Lebensversicherung: Vorzeitiger Ausstieg ist meistens teuer
Sparen aufs Alter in der 3. Säule ist eine gute Sache. Das Absichern des Todesfallrisikos ist je nach persönlicher Lebens-situation ebenfalls sinnvoll. Warum soll man nicht beides in Form einer gemischten Lebensversicherung verknüpfen?
Solche Verträge laufen meist über Jahrzehnte. Oft ändert sich aber die Lebenssituation. Man braucht den Versicherungsschutz nicht mehr oder benötigt dringend Geld. Der Ausstieg aus dem Vertrag ist zwar möglich, in aller Regel aber teuer. K-Geld rät: Es ist besser, das Geldsparen und das Abdecken von Versicherungsrisiken zu trennen. Langfristige Verträge sind zu meiden.