Wer Gold als reines Investment betrachtet, kauft am besten Gold-Indexfonds. Wer hingegen Gold physisch halten will, kann Goldmünzen oder Barren kaufen (K-Geld 6/2014).
Der Zuschlag auf den Goldpreis beim Kauf eines Goldbarrens zu 250 Gramm schwankt zwischen 64 (Zürcher Kantonalbank) und 146 Franken (UBS). Wie dieser Aufschlag kalkuliert wird, ist unklar. Verkaufsmarge, Transportkosten und Versicherung werden nicht detailliert ausgewiesen.
Ludwig Karl vom Vergleichsportal Goldpreis.ch in Pfungen ZH kennt noch einen weiteren Kostenblock: «Die Goldraffinerien und Grosshändler kassieren Geld für die Produktionskosten des Barrens. Diese Kosten geben die Banken an die Käufer weiter.»
K-Geld hat die Kaufgebühr aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Börsenpreis am betreffenden Tag zum selben Zeitpunkt berechnet. Beispiel: Am 14. April 2016 lag der Börsenpreis für 250 Gramm Gold um 14 Uhr bei 9630 Franken. Bank Coop, Basler und Berner Kantonalbank verlangten je insgesamt 9695 Franken. Die Differenz von je 65 Franken entspricht der Summe aller anfallenden Kaufgebühren (siehe Tabelle).
Mehr Transparenz herrscht bei den Depotkosten. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: die Sammelverwahrung der Bank oder ein kleines persönliches Schliessfach.
Die günstigste Sammelverwahrung des Barrens bietet Raiffeisen für 19 Franken pro Jahr (Preisempfehlung der Raiffeisen-Zentrale an die angeschlossenen Banken). Am meisten verlangt mit 75 Franken die Berner Kantonalbank. Das günstigste Schliessfach hat die Migros-Bank zu 80 Franken pro Jahr, das teuerste zu 200 Franken die Credit Suisse.
Eine Alternative zum Barren ist das Edelmetallkonto. Hier kauft der Kunde kein physisches Gold. Der Gegenwert der gekauften Menge wird auf ein Goldkonto gebucht. Dieses «virtuelle» Gold kann man auf Wunsch in physisches Gold tauschen. Das ist nicht gratis. Die Luzerner Kantonalbank verlangt dafür 150 Franken Bearbeitungsgebühr sowie einen Zuschlag von 35 Franken beim 250-Gramm-Barren.
Auch der Kauf über das Edelmetallkonto kostet: von 20 (Bank Coop, Basler Kantonalbank) bis 116 Franken (UBS).
Eine Alternative zu den Banken sind Goldhändler im Internet. Dort können Interessierte in der Regel alle Arten von Münzen und Barren kaufen. Der Händler liefert das Gold nach Hause.
Tipp: Einen unabhängigen Preisvergleich bietet das Schweizer Internetportal www.goldpreis.ch. Dort findet man die aktuellen Preise für Münzen und Barren der Internetverkäufer.