Viele Anleger befolgen den Rat von Experten und diversifizieren ihre Anlagen. Das heisst: Sie wählen neben Schweizer Aktien auch Wertpapiere aus dem Ausland. Das wirkt sich auf die Gewinne aus. Denn damit kommt zum Kursrisiko das Währungsrisiko. Im Jahr 2002 kostete 1 US-Dollar noch rund Fr. 1.50. Seither sank er auf rund 96 Rappen (Stand: 24. August). Der Kurszerfall des Euros gegenüber dem Schweizer Franken verlief ähnlich: Seit 2002 verbilligte sich der Euro von Fr. 1.47 auf rund 96 Rappen. Der japanische Yen verlor zum Franken allein in den letzten zehn Jahren die Hälfte seines Wertes.
Für Anleger, die ihr Geld langfristig investieren, ist die Entwertung von US-Dollar, Euro und Yen im Vergleich zum Franken ein Problem: Denn was nützt ein Kursanstieg von 25 Prozent, wenn im gleichen Zeitraum die Währung um 33 Prozent an Wert verliert? Was Anlegern blühen kann, die auf einen hohen Anteil an Firmen aus den USA, dem Euroraum oder Japan setzen, zeigt die Grafik: Der negative Einfluss des Eurozerfalls der letzten 20 Jahre auf den Gewinn ist darauf klar ersichtlich.
Es lohnt sich, das Faktenblatt von ETF genau unter die Lupe zu nehmen. Dort ist die Verteilung der Aktienanlagen nach Währungen und Firmensitz genau angegeben. Anleger können so ihr Währungsrisiko etwas besser abschätzen. Meist gibt das Heimatland eines Unternehmens auch die entsprechende Währung vor (zum Beispiel Siemens: Euro, Apple: US-Dollar).
Ausserdem hilft ein Blick auf die Fondswährung, die im Faktenblatt angegeben ist. Wird ein ETF in US-Dollar gehandelt und abgerechnet, fallen für die Anleger alle Ausschüttungen ebenfalls in dieser Währung an. Die Hausbank rechnet die ausgeschütteten US-Dollars dann in Franken um und überweist diese auf das Frankenkonto des Anlegers. Fonds- und Handelswährungen in Schweizer Franken sind zwar eher die Ausnahme. Doch es gibt sie – zum Beispiel den ETF iShares Core CHF Corporate Bond, Valor 22697681, mit einer Fondsgrösse von 1,3 Milliarden Franken (Gesamtkostenquote TER 0,15 %).
Anleger können das Währungsrisiko auch dadurch reduzieren, dass sie währungsgesicherte ETF kaufen («hedged ETF»). Diese Absicherung kostet in der Regel zusätzlich 0,1 bis 0,3 Prozent TER pro Jahr, wobei es auch geringere Aufschläge gibt. Für Schweizer Anleger käme ein in Franken abgesicherter ETF infrage – etwa der UBS ETF (IE) S & P 500 ETF (Valor 33079304) mit einer Fondsgrösse von 743 Millionen Franken (TER 0,22 %) oder der ETF Xtrackers DAX Income 4C (Valor 30841180) mit einer Fondsgrösse von 480 Millionen Franken (TER 0,19 %).
Bei ETF auf den Hinweis «hedged» achten
Aufgepasst: Wenn eine Fondswährung in Schweizer Franken angegeben wird, bedeutet das noch keine Währungsabsicherung. Damit gemeint ist lediglich, dass alle Werte in diesem ETF bereits in Schweizer Franken angegeben respektive umgerechnet sind. Anleger sollten unbedingt darauf achten, dass der ETF den Hinweis «hedged» aufweist.