Wie teuer kann ich meine Immobilie verkaufen? Eine fachmännische Antwort auf diese Frage ist teuer: Eine Immobilienschätzung kostet je nach Objekt mindestens 1000 Franken.
Doch es geht auch günstiger: Eine Wohnraumbewertung online per Internet oder aufgrund eines detaillierten Fragebogens bietet annähernd so zuverlässige Infos und manchmal sogar genauere. Denn bewertet wird hier nicht bloss aufgrund eines Expertenurteils. Als Basis dienen die effektiv bezahlten Preise von Objekten, die den Besitzer wechseln. Pro Jahr sind das rund 25000 Transaktionen.
Der Preis für diese sogenannt hedonische Bewertung liegt normalerweise bei 290 (online per Kreditkarte) respektive 344 Franken (gegen Rechnung). In Zusammenarbeit mit dem Informations- und Ausbildungszentrum für Immobilien (Iazi) in Zürich kann K-Geld diese Wohnraumbewertung nun für nur 190 Franken anbieten – egal, ob auf Papier oder online -> hier gehts zum Fragebogen.
Um eine Immobilie zu bewerten, gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Methoden. Welche die richtige ist, hängt stark vom Zweck der Schätzung ab.
Hedonische Schätzung
Im Hinblick auf den Verkauf oder Kauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung reicht gewöhnlich eine hedonische Schätzung: Das Objekt wird aufgrund von fixen Kriterien analysiert und der Wert der Liegenschaft auf der Basis des Preises berechnet, der für tatsächlich gehandelte Objekte in der Nachbarschaft bezahlt wurde.
Voraussetzung ist also, dass die Immobilie nicht allzu speziell ist und nicht in einem schwach besiedelten Gebiet liegt. Historisch wertvolle Bauten, eigenwillige Architekturhäuser oder Luxusobjekte lassen sich mit der hedonischen Methode nur ungenügend schätzen. Für den Normalfall reicht sie in aller Regel aber aus. Eine hedonische Schätzung kostet je nach Firma und Objekt ab rund 300 Franken, bei Mehrfamilienhäusern mindestens das Doppelte. Nebst Marktführer Iazi bieten auch Fahrländer Partner sowie Wüst & Partner (beide in Zürich) solche Bewertungen an.
Expertenschätzung
Handelt es sich um ein spezielleres Objekt oder soll der Schätzung etwa bei einer Auseinandersetzung mit den Steuerbehörden besonderes Gewicht zukommen, lohnt sich der Beizug einer Fachperson. Sie besichtigt das Haus oder die Wohnung persönlich und bewertet das Objekt aufgrund all seiner baulichen Besonderheiten und seiner Lage. Die Methoden, die dabei zur Anwendung kommen, sind sehr unterschiedlich und werden oft kombiniert. Am verbreitetsten sind die Sachwertmethoden, die den Substanz- bzw. Realwert der Liegenschaft ermitteln. Bei Renditeobjekten kommt meist noch eine Abschätzung des künftig erzielbaren Ertrags hinzu.
Solche Schätzungen bieten beispielsweise neben dem Iazi der Hauseigentümerverband (HEV) sowie spezialisierte Immobilientreuhänder und Kantonalbanken an. Bei den Immobilientreuhändern lohnt es sich darauf zu achten, dass sie über den eidgenössischen Fachausweis verfügen und dem Immobilienschätzer-Verband SIV (Siv.ch) oder der Schätzungsexpertenkammer (Svit.ch/sek) angeschlossen sind. Das bietet zwar keine Garantie für Qualität, gibt aber immerhin einen guten Hinweis. Denn individuelle Expertenschätzungen sind mit Preisen ab rund 1000 Franken deutlich teurer als die computergestützten hedonischen Schätzungen.
Maklerschätzung
Am günstigsten ist die Schätzung eines Immobilienhändlers. Sie ist in der Regel gratis und dient vor allem dazu, kauf- oder verkaufswillige Kunden anzulocken. Für eine erste Grobvorstellung zum Wert einer Liegenschaft mag dies genügen. Eine hedonische Schätzung bzw. eine Expertenschätzung kann sie allerdings nicht ersetzen.