Stimmungsumschwung
Aktienbörsen auf Talfahrt
Vergangenen August erreichte die Schweizer Börse ein Allzeithoch. Seither ging es vorwiegend abwärts. Die europäischen und nordamerikanischen Aktien hatten ihre mehrjährige Hausse schon einige Monate früher beendet. Der Umschwung spiegelt sich auch in den Tabellen. Die 1-Jahres-Renditen der Fonds unter Aktien Schweiz und Aktien Welt liegen deutlich unter jenen der letzten drei Jahre. Interessant ist allerdings, dass nicht alle Indexfonds gleich gelitten haben.
Diesmal: Resistente Nebenwerte
Studien haben nachgewiesen: Nebenwerte – die Small und Mid Caps – werfen langfristig eine höhere Rendite ab als die grossen, «schweren» Firmen. Dafür unterliegen sie stärkeren Wertschwankungen. Wenn es kriselt, verlieren sie überdurchschnittlich viel. Das war auch im Crash-Jahr 2008 so.
Umso überraschender, dass es in der jüngeren Vergangenheit bei den Schweizer Aktien anders war. Die 1-Jahres-Renditen der SMIM- und SPI-Mid-Indexfonds sind mit 3,5 bis 3,8 Prozent sogar klar positiv. Diese Fonds enthalten mittelgrosse Firmen wie Helvetia, Lindt oder Swiss Prime Site (Indexfonds für kleine Schweizer Firmen gibt es nicht). Dagegen verzeichneten die Fonds auf die Indices SMI, SLI oder SPI deutliche Verluste. Dies, obwohl bei ihnen Nestlé, Novartis und Roche prominent vertreten sind – drei Firmen aus den Branchen Nahrungsmittel und Pharma, die als recht krisenresistent gelten.
Breit investieren
Nebenwerte können also in einer Krisensituation auch mal besser abschneiden als die sogenannten Blue Chips. Das zeigt: Finanzmärkte sind immer wieder für eine Überraschung gut. Ratsam ist es deshalb, sich nicht zu speziell zu positionieren, sondern breit zu investieren. Auf Aktien bezogen, heisst das: Wer bloss auf einen SMI-Fonds setzt, geht unnötig hohe Risiken ein.