Der durchschnittliche Zins auf ­Privat- und Sparkonten in der Schweiz liegt bei mickrigen 0,09 Prozent. In diesem Umfeld wirkt ein Angebot von 2 Prozent Zins sehr verlockend. Diesen Zinssatz versprach bis vor kurzem das Internetportal Sparpiloten.ch mit Postadresse in Zug für Euro-Festgelder bei der italienischen ­Civibank. Dafür hätten Kleinanleger ihr Geld 10 Jahre lang dieser Bank  überlassen müssen. 

Stimmen aus Deutschland lassen an der Seriosität von Sparpiloten.ch zweifeln. Dutzende von Klein­anlegern überwiesen ihr Geld an den Schweizer Zinsvermittler – und können das Unternehmen ­seither nicht mehr erreichen. Die deutsche Zeitschrift «Finanztest» setzte Sparpiloten.ch auf ihre Warnliste. 

Sparpiloten.ch ist gemäss eigenen Angaben eine Marke der Elektronik Service AG. Dieses Unternehmen ist im Handelsregister des Kantons St. Gallen eingetragen, hat mit dem Vermitteln von Festgeldern aber ­eigentlich nichts am Hut: Sein Zweck besteht im Handel und ­Unterhalt von elektronischen Geräten und Apparaten. 

Kurz nach der Anfrage von K-Geld bei der Finanzmarktaufsicht Finma waren die Inhalte auf Sparpiloten.ch plötzlich nicht mehr erreichbar. Womöglich tauchen sie bald unter einer anderen Webadresse wieder auf. Das Beispiel zeigt: Bei attrak­tiven Zinsangeboten im Internet ist Vorsicht geboten. Bevor man Geld überweist, sollte man Re­cherchen zum Vermittler anstellen und ­allenfalls bei der Partnerbank anfragen, ob überhaupt eine Zusammen­arbeit besteht.