Viele Banken verlangen einen versteckten Zuschlag auf den vertraglich vereinbarten Zins. Wenn in Ihrem Vertrag etwa ein Zins von 2,3 Prozent vereinbart ist und dazu «internationale Usanz» steht, ist die tatsächliche Zinsbelastung 1,4 Prozent höher als angegeben. Sie beträgt also 2,33 Prozent. Grund: Die Bank teilt den Jahreszins zuerst durch 360 statt durch 365 oder 366 Tage. Das ergibt einen höheren Tageszins. Diesen multipliziert sie dann mit der tatsächlichen Anzahl Tage pro Jahr. Die Banken sprechen von internationaler Usanz, obwohl diese Methode international nicht gebräuchlich ist.
Die Differenz geht ins Geld. Beispiel: Jemand hat eine fünfjährige Festhypothek in der Höhe von 500'000 Franken, mit einem Zins von 2,3 Prozent. Wird die «internationale Usanz» angewendet, kostet diese Hypothek jedes Jahr 161 Franken mehr als bei einer mathematisch korrekten Berechnung. Auf fünf Jahre gerechnet kostet die Hypothek gar rund 800 Franken zusätzlich. Tipp: Streichen Sie beim Abschluss einer Hypothek im Vertrag die Klausel «internationale Usanz».
Für Kunden vorteilhafter ist das Schweizer Modell. Dabei wird der Jahreszins ebenfalls durch 360 geteilt, aber jeder Monat hat 30 Tage. So gibt es keinen Aufschlag auf den übrigen Jahreszins.
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